Gegen Personalmangel in Kitas in Hessen: Schwarz-Grüner Gesetzentwurf
Hessischer Gesetzentwurf - Hürden für Betreuungsjobs in Kitas senken
Ein neuer Gesetzesentwurf der CDU und Grünen im Landtag soll für mehr Fachkräfte in hessischen Kitas sorgen. Dafür sollen die nötigen Qualifikationen für Quereinsteiger heruntergestuft werden, damit der Personalmangel angegangen wird.
So könnten Menschen aus Berufsgruppen, die für die Arbeit in der Kinderbetreuung geeignet, gesetzlich aber noch nicht zugelassen sind, als Fachkräfte gewonnen werden, wie die Fraktionen in Wiesbaden mitteilten. CDU und Grüne legten einen Entwurf zur Änderung des hessischen Kinder- und Jugendhilfegesetzbuches vor.
Logopäden oder Ergotherapeuten in der Kita
Demnach sollen künftig etwa ausgebildete Logopädinnen oder Ergotherapeuten als Fachkraft in den Kita-Teams mitarbeiten können. Außerdem wollen es die Fraktionen von CDU und Grünen ermöglichen, dass ein fehlendes Ausbildungsniveau im Einzelfall durch ein "pädagogisches Kompetenzprofil" ersetzt werden kann. Dies könne eine einschlägige Praxiserfahrung von mindestens zwei Jahren sein.
Gesetz soll für Entlastung sorgen
Claudia Ravensburg, sozialpolitische Sprecherin der CDU, und Kathrin Anders, Sprecherin der Grünen für frühkindliche Bildung, haben die Gesetzesänderung erarbeitet. "Gleichzeitig können Erzieherinnen und Erzieher, die seit Jahren eine großartige Arbeit leisten und gerade durch Corona, die Auswirkungen des Ukrainekriegs und den Fachkräftemangel großen Belastungen ausgesetzt sind, so entlastet und unterstützt werden", so Ravensburg und Anders.
Gesetz soll Anfang August geändert werden
Hessens Sozialminister Kai Klose (Grüne) begrüßt den Vorschlag. Grüne und CDU bilden zurzeit die hessische Regierung und haben die Mehrheit im Landtag. Sie planen mit einer Gesetzesänderung zum 1. August.
Leichterer Zugang für Quereinsteiger
Menschen, die quer in den Erzieherberuf einsteigen möchten, sollen in Zukunft erleichterte Bedingungen dafür haben. Die Qualifikationen die sie mitbringen müssen, sollen durch die Gesetzesänderung heruntergeschraubt werden. Der Gesamtanteil an Quereinsteigern soll weiterhin von 15 Prozent auf 25 Prozent steigen. So soll mehr Personal gewonnen werden.
Leitungspersonal auch aus fachnahen Studiengängen
Um mehr Führungskräfte für Kitas zu engagieren, planen CDU und Grüne, auch andere Studienabschlüsse anzuerkennen. Beispielsweise könnten auch Abschlüsse in Soziologie, Erziehungswissenschaften, Psychologie oder Politkwissenschaften anerkannt werden, solange ein einschlägiges Wissen im Umfang von 95 Creditpunkten erlangt wurde. Auch dies soll durch das Sozialministerium geprüft werden.