Klinikdirektoren schlagen Alarm - Kritik an Führung der Mainzer Uniklinik
Scharfe Kritik an der Führung der Universitätsklinik in Mainz - ein Brandbrief von rund 40 Einrichtlungsleitenden an den Aufsichtsratsvorsitzenden und Gesundheitsstaatssekretär im rheinland-pfälzischen Gesundheitsministerium, Denis Alt (SPD), prangert eine "rigorose Sparpolitik" und unterbesetzte Stellen an.
Die Verfasserinnen und Verfasser des Briefes fordern nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur (dpa) die Entlassung des kaufmännischen Vorstandes.
Alt (SPD) reagiert auf Vorwürfe
"Ich nehme diesen Brief und die darin enthaltenen Punkte sehr ernst", teilte Alt in Mainz mit. Der Aufsichtsrat werde sich mit den Kritikpunkten befassen und bei einigen Punkten kurzfristig nach Lösungen suchen. Ziel sei es, "konkrete Probleme abzustellen und ein vertrauensvolles Arbeiten wieder zu ermöglichen". Er erwarte, dass alle Teilnehmenden sich an diesem Prozess konstruktiv, engagiert und ihrer Position angemessen beteiligten.
Vorstand kündigt Gespräche an
Auch der Vorstand nehme den Brief "sehr ernst" und befasse sich "gemeinschaftlich mit der darin geäußerten Kritik", teilte ein Sprecher der Klinik mit. Es werde zeitnah Gespräche geben. Das Defizit der Klinik beläuft sich nach letzten Zahlen im Wirtschaftsplan auf rund 40 Millionen Euro.
Opposition fordert personelle Konsequenzen
Der Brandbrief der Klinikdirektorinnen und -direktoren ist nach Einschätzung des rheinland-pfälzischen CDU-Landtagsabgeordneten Gerd Schreiner deutlich: "Vertrauen in und Qualität der Uni-Medizin stehen auf dem Spiel", teilte er mit. Schreiner kritisiert, dass offensichtlich betriebswirtschaftliche Aspekte der medizinischen Versorgung übergeordnet wurden. Er fordert "die unverzügliche Neubesetzung der Stelle des Kaufmännischen Vorstands".