Geschäfte gut - Zukunft unklar - IHK-Konjunkturumfrage: Tendenz nach oben
Das Geschäftsklima in der Wirtschaftsregion Wiesbaden hellt sich weiter auf. Das zeigt der neue Konjunkturbericht der IHK.
Starke Entwicklung der Geschäftslage, aber ein skeptischer Blick der Unternehmen auf die kommenden 12 Monate – das sind die Kernergebnisse der IHK-Konjunkturumfrage zum Frühsommer 2023. Beschäftigung und Investitionen stagnieren weitgehend.
Wie ist der Ausblick?
Die konjunkturelle Stimmung der Unternehmen in Wiesbaden, dem Rheingau-Taunus-Kreis und Hochheim am Main hat sich spürbar verbessert. Insbesondere die aktuelle Geschäftslage wird von den Unternehmen deutlich positiver als zuvor bewertet. Der Ausblick und damit die Geschäftserwartungen mit Blick auf die kommenden 12 Monate sind jedoch in allen Branchen deutlich verhaltener.
Geschäftsklima positiv
Der IHK-Geschäftsklimaindex als Spiegelbild der regionalen Wirtschaftslage steigt von 103 auf 112 Punkte. Der Wirtschaftsraum Wiesbaden liegt damit ganze 9 Punkte über dem hessischen Durchschnitt. „Unser Konjunkturbericht zeigt eine positive Momentaufnahme, die Unternehmen haben die herausfordernden Wintermonate mehrheitlich gut gemeistert“, bewertet IHK-Präsident Dr. Christian Gastl die Ergebnisse. „Der Blick in die Zukunft zeugt jedoch von großer Skepsis und Unsicherheit, was vor dem Hintergrund der aktuellen geopolitischen Krisen kaum verwundert.“
Industrie steht am besten da
Mit Blick auf die einzelnen Branchen hat sich die konjunkturelle Einschätzung der Industrie am stärksten verbessert. Das zeigt sich auch am stark verbesserten Exportgeschäft. Anders als in der Befragung zum Jahresbeginn erwarten die Unternehmen überwiegend nun wieder einen Anstieg der Exporte (+ 20 Punkte).
Gedämpft wird die Stimmung jedoch von der Lagebeurteilung der Unternehmen hinsichtlich der Investitionen im Inland (+ 1 Punkte) und der Beschäftigung (+ 2 Punkte). Die Umfrageergebnisse deuten hier auf eine weitgehende Stagnation.
Energiepreise verlieren an Bedeutung
Bei den Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung haben die Energie- und Rohstoffpreise deutlich an Bedeutung verloren. Noch 49 Prozent der Unternehmen sehen sie als Geschäftsri-siko an nach zuvor 71 Prozent – eine signifikante Veränderung um 22 Punkte. Die Entspannung auf den Energiemärkten sowie die Gas- und Strompreisbremsen der Bundesregierung dürften maßgeblich zu der geänderten Lageeinschätzung beigetragen haben. Die größten Risiken bilden für die Unternehmen derzeit die Inlandsnachfrage (56 Prozent) sowie der Fachkräftemangel (53 Prozent).
Weitere Infos und Grafiken
Der Konjunkturbericht enthält weitere Analysen und grafische Darstellungen zur konjunkturellen Lage im Wirtschaftsraum Wiesbaden. Regionale Unternehmen können sich hier auch anmelden, um künftig an der Umfrage teilzunehmen.