Darmstadt: Rhein beim Landesparteitag als CDU-Spitzenkandidat gewählt
100%-Zustimmung bei Parteitag - Rhein als CDU-Spitzenkandidat gewählt
Hessens Ministerpräsident Boris Rhein ist jetzt auch offizieller Spitzenkandidat für die Landtagswahl. Beim Landesparteitag der CDU Hessen wurde er von den Delegierten gewählt - und das mit einer riesigen Zustimmung: Rhein erhält 100 Prozent der Stimmen.
Alle abgegebenen 312 Delegiertenstimmen entfallen damit auf den 51-Jährigen. In Hessen wird am 8. Oktober ein neuer Landtag gewählt. Für die SPD tritt Bundesinnenministerin Nancy Faeser als Spitzenkandidatin an, für die Grünen der hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir.
CDU-Landesliste gewählt
Auf der Landesliste folgen auf Rhein auf den Plätzen 2 und 3 Fraktionschefin Ines Claus (45) und Landtagspräsidentin Astrid Wallmann (43). Die beiden wurden mit 308 bzw. 309 von 312 abgegebenen Stimmen gewählt. Insgesamt wurden alle Kandidatinnen und Kandidaten, die vorgeschlagen waren, mit jeweils großen Mehrheiten gewählt.
Die CDU-Liste: jünger und weiblicher
40 Prozent Frauen auf den ersten 20 Plätzen und zwei Kandidaten der Jungen Union - die Botschaft ist klar: Die CDU wird weiblicher und jünger .
Bouffier auf Platz 16
Auf Platz 16 der Vorschlagsliste ein in Hessen sehr bekannter Name: Frederik Bouffier (32), ältester Sohn von Ex-Ministerpräsident Volker Bouffier. Er hatte bei der Oberbürgermeisterwahl in Gießen den Sieg nur knapp verfehlt und will nun landespolitisch durchstarten.
Was sind die CDU-Kernthemen?
Auch das Programm der Hessen-CDU zur Landtagswahl wir im Kongresszentrum "darmstadtium" in Darmstadt verabschiedet. Kernthemen hatte die CDU Hessen bereits im März in Fulda vorgestellt. So will die Partei mehr Hightech-Forschung nach Hessen holen, vor allem Frauen besser vor Gewalt und Straftaten schützen sowie junge Familien beim ersten Immobilien-Kauf mit Steuererleichterungen unterstützen. Der Handwerks-Meister solle ebenso kostenfrei sein wie ein Master an der Uni.
Der Wolf soll bejagt werden
Die CDU will sich in ihrem Programm auch um den Wolf kümmern, der in Hessen wieder vermehrt anzutreffen ist. Vor allem Weideviehhalter, aber auch manche Bürger hätten Ängste. Der Wolf soll daher ins Jagdgesetz aufgenommen werden, damit er bejagt werden kann. Zudem will die Union ein eigenes Landwirtschaftsministerium für Landwirtschaft, Forsten, Weinbau und Jagen einrichten. Ob dafür ein anderes Ressort wegfallen oder die Regierung um ein weiteres Ministerium vergrößert werden soll, ist noch nicht klar.
"Freiheit statt Verbote"
In einer kämpferischen Rede hat Parteichef Boris Rhein die Delegierten auf den Wahlkampf eingeschworen. Er nannte den Parteitag die "Hauptversammlung der letzten verbliebenen Volkspartei". Die Hessenwahl am 8. Oktober sei auch ein "Richtungswahl" - man könne der "Ampel-Chaos-Politik in Berlin" eine Abfuhr erteilen. Rhein sagt, die CDU stehe für "Freiheit statt Verbote", für "Begeistern statt Bevormunden". Auch auf das Heizungsgesetz ging er ein. Der "Heizungshammer" sei ein "Frontalangriff auf die Mitte der Gesellschaft und die ganz normalen Leute". Die Bürger müssten dem Gesetz ein ein "Stopp-Schild" zeigen
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