Unimedizin Mainz in der Kritik - Offene Rechnungen in Millionenhöhe
Bei der Unimedizin in Mainz gibt es aktuell einen Rechnungsstau in Millionenhöhe. Deswegen haben einige Firmen zwischenzeitlich die Medikamenten-Lieferungen an die Klinik gestoppt. Die Unimedizin betont aber auf FFH-Nachfrage: Die Versorgung der Patientinnen und Patienten stets gewährleistet gewesen.
Offene Rechnungen in Höhe von 60 Millionen Euro sind aufgelaufen, heißt es in einer Mitteilung der Unimedizin. Das entspreche zusammengerechnet einem durchschnittlichen Rechnungseingang von etwa anderthalb Monaten.
Offene Rechnungen wegen Personalausfällen
Die Unimedizin begründet das vor allem mit dem branchenweit bestehenden Fachkräftemangel und mit akuten Personalausfällen. In der Buchhaltung werden den Angaben zufolge jetzt externe Kräfte eingesetzt. Außerdem erfolge eine Analyse des Gesamtprozesses von der Bestellung bis hin zur Bezahlung.
Lieferstopp bei Neubestellungen
Die Unimedizin wehrt sich aber gegen Behauptungen, dass sie in den vergangenen Monaten nicht mehr mit Medikamenten beliefert worden sei. Das sei falsch, heißt es. Es sei bei einigen Lieferanten von Arzneimitteln, Medizinprodukten und Diagnostika bei Neubestellungen zu einem Lieferstopp gekommen. Es habe aber in keiner Produktgruppe ein grundsätzlicher Versorgungsengpass bestanden.
Freie Wähler sprechen von "gravierenden Managementfehlern"
Die oppositionelle Fraktion der Freien Wähler sieht "gravierende Managementfehler" im größten Krankenhaus von Rheinland-Pfalz. "Es kann doch nicht sein, dass man versucht, sich mit dem Hinweis auf Fachkräftemangel aus der Affäre zu ziehen", sagte der gesundheitspolitische Sprecher Helge Schwab.
Kritik auch von der CDU
Der Mainzer CDU-Abgeordnete Gerd Schreiner verwies auf das millionenschwere Defizit der Unimedizin und sieht dies als Grundlage der "vielen akuten Probleme". Der gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Christoph Gensch, sagte: "Es ist als herausragend zu bezeichnen, vielleicht sogar als deutschlandweit einzig, welch hervorragenden medizinischen Leistungen die Ärzte und Pfleger der Uniklinik Mainz unter diesen betriebswirtschaftlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen vollbringen."
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