Das sagen Städte und Gemeinden - Mehr Sachleistungen für Geflüchtete?
Auch in Hessen wird darüber diskutiert, ob Geflüchtete künftig Sach- statt Geldleistungen bekommen sollen. HIT RADIO FFH hat unter anderem beim Hessischen Städte- und Gemeindebund nachgefragt, ob und wie ein solches Modell umzusetzen wäre.
Immer wieder kommt es bei der Diskussion um den Umgang mit den Geflüchteten im Land zu Wortmeldungen, dass Sachleistungen statt Geld ausgegeben werden sollen. Was bedeutet das? Es werden Kleidung, Lebensmittel und andere Dinge persönlich ausgegeben. "Dafür gibt es aktuell kein Personal, und Personal ist ohnehin knapp", antwortet der Hessische Städte- und Gemeindebund auf eine FFH-Anfrage.
Ausgabe "personalintensiv und umständlich"
Das vorhandene Personal sei ohnehin schon stark damit ausgelastet bis überlastet, um Unterkünfte zu schaffen und zu unterhalten. Viele Kommunen praktizierten zudem eine eher dezentrale Flüchtlingsunterbringung. "Es wäre personalintensiv und umständlich, entsprechende Ausgabestellen einzurichten", so David Rauber vom Hessischen Städte- und Gemeindebund. Es müssten die Menschen entweder dort hingebracht werden oder Sachleistungen etwa per Ausfahrdienst zu den Geflüchteten gebracht werden. In größeren Sammelunterkünften für mehrere hundert Leute mag es laut Rauber machbar sein.
Schon 2015 wurde darüber diskutiert
Der Hessische Landkreistag ist derzeit ebenfalls mit dem Thema befasst. Schon 2015 - als eine große Zahl von Flüchtlingen nach Deutschland kam - sei darüber gesprochen worden. Man sah damals aber keine Notwendigkeit. Aktuell laufen laut Auskunft eines Sprechers aber Gespräche mit der Landesregierung, wie so etwas umzusetzen sein könnte. Dabei drehe sich auch viel um die Frage, wie die Ausgabe der Sachleistungen organisiert werden kann.