MCV stellt neue Motivwagen vor - Scholz versinkt und AfD baggert Merz an
Der Kanzler und zwei seiner Minister sind als überlebensgroße Karikaturen beim Rosenmontagszug in Mainz dabei. Auch die CDU, die AfD und Wagenknecht bekommen ihr Fett weg.
Olaf Scholz erleidet Schiffbruch: Dabei trägt der Bundeskanzler auf dem Motivwagen des Mainzer Carneval-Vereins (MCV) Augenklappe. Auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) werden auf den Wagen des Mainzer Rosenmontagszugs als überlebensgroße Kunstwerke auf die Schippe genommen. Insgesamt fahren in diesem Jahr neun Motivwagen beim Rosenmontags-Umzug mit.
Wagenknecht und Weidel als Barbie
Die Motivwagen karikieren neben Welt- und Deutschlandpolitik auch die regionale Politik - so wird Oberbürgermeister Haase an seine Wahlversprechen erinnert. AfD-Chefin Alice Weidel und die ehemalige Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht werden als Barbies von Putin als Ken chauffiert. Mit blutigen Händen hält er das Steuer. Auf einem anderen Wagen versucht sich CDU-Chef Friedrich Merz dagegen zu wehren, an der Krawatte von einer AfD-Frau in blauer Reizwäsche über ein "Brandmäuerchen" gezogen zu werden, dahinter brauner Sumpf.
Eingesperrte Friedenstaube
Die "betrübliche Weltlage" mit den Kriegen und der Gewalt im Nahen Osten beschäftigt auch die Narren, heißt es beim MCV. So wird eine in einem Käfig aus Stacheldraht eingesperrte Friedenstaube von Hass, Fanatismus, Intoleranz und Gier am Fliegen gehindert. Ein anderer Wagen nimmt die finanzielle Situation in der Landeshauptstadt nach dem Geldsegen von Biontech aufs Korn.
Die Deutschen hängen hinterher
Ein Wagen setzt sich mit der E-Mobilität und dem Automobilstandort Deutschland auseinander: Der chinesische Staatspräsident Xi Jinping fährt den Deutschen im E-Auto davon. Fred Feuerstein läuft im Steinzeit-Gefährt mit Fußantrieb hinterher - auf den Radkappen die Symbole der deutschen Autohersteller.
Abschied nach 62 Jahren
Der bekannte Wagenbauer Dieter Wenger und seine Frau Hanne ziehen sich nach 62 Jahren aus dem Handwerk zurück. MCV-Präsident Hannsgeorg Schönig sprach unter lang anhaltendem Applaus vom "Ende einer großartigen Ära". Er gehe "mit einem lachenden und einem weinenden Auge", wie es für den Narren typisch sei, sagte der 84-jährige Wenger, der noch keinen Nachfolger hat.