Abstrakte Kunst im Zuckerwürfel - Museum Reinhard Ernst öffnet in Wiesbaden
In Wiesbaden eröffnet diesen Sonntag (23.06.) das neue Museum Reinhard Ernst. Das lichtdurchflutete, weiße Gebäude wurde vom japanischen Stararchitekten Fumihiko Maki entworfen.
Am Dienstag, dem 25. Juni, startet der Publikumsbetrieb. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist Schirmherr des Museums.
Erste Ausstellung der teuren Sammlung
Die erste Ausstellung im Museum zeigt 60 Werke aus der fast 1000 Werke umfassenden Sammlung des Kunstsammlers Reinhard Ernst. Alle zwei Jahre soll die Dauerausstellung mit neuen Kunstwerken aus dieser Kollektion ergänzt werden. Ernst schätzt den Wert seiner Sammlung auf über 100 Millionen Euro. Diese Sammlung baute er in vier Jahrzehnten bei Geschäftsreisen in Europa, den USA und Japan auf. Zusätzlich zur Dauerausstellung wird es Sonderausstellungen geben.
Star-Architekt Fumihiko Maki
Der Architekt des Museums, Fumihiko Maki, war eine bedeutende Persönlichkeit in der japanischen Architektur. 1993 erhielt er den Pritzker-Preis, die höchste Auszeichnung in diesem Fach. Maki verstarb Anfang Juni im Alter von 95 Jahren. Ursprünglich plante er, zehn Museen weltweit zu bauen. Das Museum Reinhard Ernst ist sein letztes und zehntes Werk.
Wiesbadens "Zuckerwürfel"
Der Bau des Museums begann Ende 2019, verzögerte sich jedoch mehrmals, auch wegen der Pandemie. Die Baukosten betrugen etwa 80 Millionen Euro. Die Trägerin des Museums ist die gemeinnützige Reinhard & Sonja Ernst-Stiftung. Das kubusartige Gebäude, das von den Wiesbadener Bürgern „Zuckerwürfel“ genannt wird, entstand ohne öffentliche Gelder.
Freier Eintritt für Kinder
Es gibt auch Kritik am modernen Baustil inmitten der historischen Stadtarchitektur. Dennoch betont die hessische Landtagspräsidentin Astrid Wallmann, dass das Museum eine Bereicherung für die Kulturlandschaft Hessens und Wiesbaden sei. Besonders hob sie das Engagement für Kinder und Jugendliche hervor. Diese haben freien Eintritt und können an kunstpädagogischen, digitalen Angeboten teilnehmen.
Ein Geschenk für Wiesbaden
Der Oberbürgermeister von Wiesbaden, Gert-Uwe Mende, sieht das neue Museum in der Wilhelmstraße als ein Geschenk an die Stadt in schwierigen Zeiten. Er verweist auf die Nachwirkungen der Pandemie, Krieg in Europa und die kritischen Stadtfinanzen. Das Museum soll den Wiesbadenern in diesen Zeiten Freude und kulturellen Mehrwert bieten.
Tag der offenen Tür ausgebucht
Der Tag der offenen Tür am 23. Juni ist bereits komplett ausgebucht. Für jeden, der keine Karte mehr bekommen hat, steht das Museum dann aber ab Dienstag, dem 25. Juni offen. An diesem Tag startet der offizielle Publikumsbetrieb. Für Erwachsene kostet eine Tageskarte 14 Euro.
Tickets für das Museum erhalten Sie hier.
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