Kinderschutz im Netz: In Hessen 7.200 Verdächtige

Die hessische Polizeieinheit "Fokus", die gegen Kindesmissbrauch ermittelt, zog nach vier Jahren Zwischenbilanz: Fast 7.200 Verdächtige wurden ermittelt und über 100 Haftbefehle vollstreckt. 

Die Einheit ist bereits zu mehr als 6.800 Durchsuchungen ausgerückt. Dabei wurden rund 90.000 Datenträger sichergestellt. Dazu zählen Computer, externe Speicher, Spielekonsolen und Mobilgeräte. Die Einheit ermittelt schwerpunktmäßig gegen Kinderpornografie im Netz.

Zulage für schwierige Ermittlungsarbeit

Hessens Innenminister Poseck würdigte die Arbeit der rund 300 Ermittlerinnen und Ermittler. Die Arbeit sei belastend. Deshalb erhielten die Beamten von Fokus im letzten Jahr eine monatliche Zulage von 300 Euro. 

Anstieg der Fälle von sexualisierter Gewalt

Die Zahl der registrierten Fälle sexualisierter Gewalt gegen Kinder in Hessen steigt. Ein Grund dafür ist die Meldepflicht US-amerikanischer Internet-Provider. Diese übermitteln strafbares Verhalten an nationale Behörden. Eine ähnliche Meldepflicht soll für europäische Hosting-Dienstanbieter eingeführt werden.

Speicherung von IP-Adressen für mehr Kinderschutz

Eine Erleichterung der Ermittlungen soll die Speicherung von IP-Adressen bringen. Innenminister Poseck hatte dazu eine Initiative im Bundesrat gestartet. Nach dem mehrheitlichen Votum dafür muss nun auch der Bundestag den Vorschlag prüfen. Diese Speicherung soll helfen, Täter leichter zu überführen und mehr Kinder zu schützen.