OB-Wahl Wiesbaden 2025: Alle Infos zu den Oberbürgermeister-Kandidaten
Wiesbaden muss in die Stichwahl - Kein Sieger bei OB-Wahl
Zehn Kandidatinnen und Kandidaten waren angetreten bei der Oberbürgermeisterwahl am Sonntag (09.03.) in Wiesbaden. Zwei Bewerber müssen in die Stichwahl.
Amtsinhaber Gert Uwe Mende (SPD) kommt auf 37,7 Prozent und sein parteiloser Herausforderer Thilo von Debschitz auf 30,11 Prozent.
208.758 Wiesbadenerinnen und Wiesbadener waren laut Wahlleitung wahlberechtigt. Sie konnten in 163 Wahlbezirken oder in einer der 84 Briefwahlbezirke ihre Stimme abgeben. Die Wahlbeteiligung liegt bei 43,27 Prozent.
Große Nachfrage nach Briefwahl
Diesmal war der Run auf Briefwahl besonders groß - wohl auch, weil viele per Briefwahl zugleich die Stimme zur Bundestagswahl und zur OB-Wahl abgegeben haben. Bis zum 21. Februar hatte das Wahlamt bereits 44.357 Briefwahlunterlagen ausgegeben. Bei der OB-Wahl 2019 waren es zum gleichen Zeitraum erst 23.787.
Das sind die Stichwahl-Kandidaten
Mit Gert Uwe Mende und Thilo von Debschitz hatten wir vor dem ersten Wahlgang Interviews geführt.
Thilo von Debschitz (parteilos)
Thilo von Debschitz ist parteiloser Kandidat, er wird aber von der CDU und der FDP unterstützt. Der 58-jährige Chef einer Agentur für Strategie und Design ist verheiratet, Vater von zwei Töchtern und lebt seit 1985 in Wiesbaden. Geboren wurde er in Offenbach, aufgewachsen ist er in Obertshausen.
Astrid Wallmann hatte die Idee
Mit seiner Agentur hat von Debschitz unter anderem Projekte für das Rhein-Main-Congress-Center, das Hessische Staatstheater oder Landes-Ministerien umgesetzt. Im Sommer 2024 hatte ihn dann die Wiesbadener CDU-Landtagsabgeordnete und Präsidentin des hessischen Landtages, Astrid Wallmann, gefragt, ob er sich eine OB-Kandidatur vorstellen könne. Nach einiger Überlegung und Besprechung mit der Familie sagte er zu.
Was sind seine Schwerpunkte?
Programmatisch möchte er das Bus-System voranbringen, Baustellen besser koordinieren und den neuen Stadtteil "Ostfeld" zügig Wirklichkeit werden lassen. Wiesbaden möchte er wieder zu einer "Metropole voller Eleganz und Innovation" machen.
"Traue mir Aufgabe zu"
Im Gespräch mit HIT RADIO FFH sagte er, dass er sich die Aufgabe als OB zutraue. "Ich liebe diese Stadt und die Vorstellung, diese Stadt mit vielen Menschen zusammen positiv zu gestalten, ist für mich ungeheuer reizvoll."
Gert-Uwe Mende (SPD)
Gert-Uwe Mende ist amtierender Oberbürgermeister, ehemaliger Geschäftsführer der SPD-Landtagsfraktion und tritt zum zweiten Mal für die SPD an.
Bezahlbarer Wohnraum zentrales Thema
Im Gespräch mit HIT RADIO FFH betont er, dass der soziale Wohnungsbau ein zentrales Wahlkampfthema für ihn sei. "Ich möchte, dass die Menschen, die hier leben, auch tatsächlich bezahlbaren Wohnraum finden."
Sportpark Rheinhöhe zügig bauen
Mende bilanziert, beim Wohnungsbau sei man schon mächtig vorangekommen. Auch viele Schulen seien in seiner Amtszeit renoviert und Sporthallen gebaut worden. Bleibt er im Amt, will er als Oberbürgermeister dafür sorgen, dass der "Sportpark Rheinhöhe" zügig gebaut wird.
Aufgewachsen in Nordhessen
Gert Uwe Mende wurde 1962 in Bonn geboren, er wuchs im nordhessischen Bebra auf. Der studierte Politikwissenschaftler und gelernte Zeitungsredakteur wurde 1991 Pressesprecher des damaligen hessischen Innenministers Herbert Günther (SPD) und das blieb er auch unter Innenminister Gerhard Bökel (SPD). Später wechselte er in gleicher Funktion in die SPD-Landtagsfraktion, wo er 2006 dann parlamentarischer Geschäftsführer der Fraktion wurde.
Zunächst Manschetten vor dem Amt
Seit Juli 2019 ist Mende Rathauschef. "Zunächst hatte ich großen Respekt von dem Amt" , räumt er im FFH Gespräch ein. "Jetzt nach sechs Jahren habe ich den Eindruck, ich habe es gut hingekriegt", sagt er.
Vater und Laienschauspieler
Gert-Uwe Mende ist verheiratet und Vater von zwei erwachsenen Kindern. Seine Leidenschaft - das Amateur-Schauspiel - gab er beim Amtsantritt auf.

