Wann zahlt die Versicherung? - Marderschaden
Kaputte Schläuche, Dichtungen oder Kabel im Auto: Das geht oft auf das Konto von Mardern. Die kleinen Raubtiere sind sehr aktiv und richten nicht selten erhebliche Schäden an Fahrzeugen an. Ganz wichtig sei es deshalb, richtig versichert zu sein, sagt DEKRA-Experte Michael Katzer im Gespräch mit HIT RADIO FFH.
Unbedingt auf richtige Versicherung achten
Eine Teilkasko-Versicherung decke in der Regel Marderschäden ab. Allerdings müsse man da genau auf das Kleingedruckte achten. Einige Versicherungen übernehmen lediglich den unmittelbaren Marderschaden, beispielsweise ein durchgebissenes Kabel, das nur wenige Euro kostet.
Andere Versicherungen hingegen decken auch Folgeschäden ab. Ein durchgebissenes Ölkabel, aus dem Öl austritt und den Motor beschädigt, wäre so ein Fall. Hier greift eine erweiterte Teilkaskoversicherung, die auch für diese oft erheblich teureren Folgeschäden aufkommt.
Kein Schutz durch die Kfz-Haftpflichtversicherung
Die gesetzliche Kfz-Haftpflichtversicherung übernimmt keine Schadensregulierung bei Marderbissen. Die Reparaturkosten für die Schäden müssen daher vom Autobesitzer selbst getragen werden.
Gitter, Duftstoffe oder gar Stromschläge sind keine Lösung
Laut Katzer bietet nur eine Garage einen wirklichen Schutz vor Mardern. Hilfsmittel wie Gitter, Duftstoffe oder Stromstöße zeigen oft wenig bis keine Wirkung:
- Gitter: Diese beißen die Marder einfach durch.
- Duftstoffe: Die Gerüche stören die Tiere nicht nachhaltig.
- Stromschläge: Diese sind nicht nur unwirksam, sondern auch illegal.
Warum Marder an Fahrzeugen nagen
Marder sind echte Tüftler und lieben es, neue Bereiche zu erkunden – der Motorraum eines Autos wird dabei oft zu ihrem Spielplatz. Ihr Drang, alles auf ihre Neugierde zu überprüfen, führt dazu, dass sie gerne an weichen Teilen wie Kabeln und Schläuchen nagen.
Besonders, wenn sie den Geruch eines anderen Marders wittern, werden sie ziemlich ungemütlich. In ihrem Versuch, den "Feind" zu vertreiben, beißen sie alles an, was nach einem Rivalen riecht. Diese Revierkämpfe hinterlassen deutliche Spuren an Fahrzeugen, da Marder durch ihren starken Beißreflex in der Lage sind, selbst dickere Kabel und Schläuche zu beschädigen. Ihre angeborene Neugier und das Bedürfnis, ihr Revier zu markieren, machen sie daher zu einem häufigen Problem für Autobesitzer.
So erkennst du einen Marderschaden
Unsicher, ob ein Marder an deinem Auto zu Gange war? Öffne die Motorhaube und checke nach Kratzern, Haaren oder Bissspuren an Schläuchen und Kabeln – das sind oft gute Hinweise auf einen Marderschaden. Regelmäßige Blicke unter die Motorhaube werden von der GDV (Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft) daher empfohlen, um frühzeitig mögliche Marderschäden zu entdecken und zu beheben.
Falls du vermutest, dass ein Marder dein Auto beschädigt hat, solltest du schnell eine Werkstatt aufsuchen, um ernsthafte Folgeschäden zu verhindern.