Hitzekrankheiten erkennen - Hitzekollaps, Hitzschlag und Sonnenstich
Endlich ist das Wetter besser, der Himmel ist blau und die Sonne strahlt. Da kommt man nur allzu gerne in Versuchung mal auf der Liege wegzudösen. Aber Achtung! Neben Sonnenbrand hat das lange Aufhalten in der Sonne auch noch andere Tücken. Die sogenannten Hitzekrankheiten können schnell gefährlich werden. Wie ihr Hitzeschlag, Hitzekollaps, Sonnenstich und Hitzekrampf erkennt, behandelt und vermeidet, erfahrt ihr hier.
Der lebensgefährliche Hitzschlag
Die gefährlichste Hitzekrankheit ist der Hitzschlag. Wird der nicht rechtzeitig erkannt, kann das Leben des Betroffenen schnell in Gefahr geraten. Deshalb sollte man auch immer sofort einen Notarzt kontaktieren, wenn man einen Hitzeschlag erkennt. Bei einem Hitzeschlag entsteht ein Hitzestau im Inneren des Körpers, die Körpertemperatur kann daraufhin auf über 40 Grad steigen, der Körper kann sich nicht mehr selbst kühlen. Begünstigt wird ein Hitzeschlag durch körperliche Anstrengungen bei hohen Temperaturen, wie Sport oder Arbeit.
So erkennt ihr ihn
Einen Hitzeschlag erkennt man an Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, einem steifen Nacken, hohem Fieber, Krämpfen und Lähmungen, Schwindel oder Bewusstseinsstörungen. Es kann aber auch zu Organversagen kommen. Außerdem hat der Betroffene trockene Haut und schwitzt nicht, da der Körper sich selbst nicht mehr kühlen kann.
So könnt ihr helfen
Bis der Notarzt eintrifft, überprüft ihr regelmäßig den Puls und die Atmung des Betroffenen und lasst ihn auf keinen Fall allein, da er das Bewusstsein verlieren kann. Schafft ihn raus aus der Sonne und legt ihn an einen schattigen Platz auf seinen Rücken. Die Beine lagert ihr etwas hoch, so wird die Durchblutung im Kopf gefördert. Da der Blutdruck bei einem Hitzeschlag oftmals fällt, wird das Gehirn nicht mehr so gut durchblutet. Wenn der Betroffene sein Bewusstsein verloren hat, bringt ihr ihn in die stabile Seitenlage.
Ihr müsst nun versuchen, die Körpertemperatur zu senken. Am besten geht das mit kalten Umschlägen auf Stirn, Nacken, Beinen und den Armen. Zusätzlich könnt ihr aber auch noch Luft zufächern. Wenn der Betroffene sich nicht übergibt, gebt ihr ihm auch etwas lauwarmes Wasser zu trinken. Ein kaltes Getränkt würde seinen Zustand nur noch verschlimmern.
Der Hitzekollaps
Zwar nicht akut lebensbedrohlich, aber auch sehr unangenehm: Der Hitzekollaps ist eine große Belastung für das Herz-Kreislaufsystem. Durch zu starkes Schwitzen verliert der Körper viel Wasser und viele Salze. Trinkt man nicht genug, kann man infolgedessen das Bewusstsein verlieren.
Daran erkennt ihr ihn
Die Symptome ähneln denen eines Hitzeschlags. Der Betroffene klagt über Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit, hat einen beschleunigten Puls und niedrigen Blutdruck. Eine Sache unterscheidet jedoch die Symptome des Hitzekollaps vom Hitzeschlag: Bei letzterem hat der Betroffene trockene Haut. Bei einem Hitzekollaps hingegen schwitzt er stark und hat sehr feuchte Haut. Außerdem fühlen sich die Hände und Füße kalt und nass an, weil sie nicht so gut durchblutet werden.
So könnt ihr helfen
Auch hier kann es sein, dass das Gehirn nicht genug durchblutet wird. Deshalb hier wieder die Beine des Betroffenen etwas höher lagern. Davor bringt ihr in aber wieder in den Schatten und überprüft, ob ihr ihn kühlen könnt. Das solltet ihr aber nur tun, wenn dem Betroffenen nicht kalt ist. Beim Hitzekollaps kann der Betroffene nämlich trotz hohen Temperaturen frieren. Versorgt ihn außerdem mit Flüssigkeit. Besonders gut eignen sich dafür elekrolythaltige Getränke, also Flüssigkeit mit Mineralstoffen, da viele davon schon ausgeschwitzt wurden. Es eignet sich gut, einen Teelöffel Kochsalz (Natriumchlorid) in einem Liter Wasser aufzulösen und dann die Mischung dem Betroffenen zu geben. Sollten sich die Symptome allerdings verschlechtern oder der Betroffene gar das Bewusstsein verlieren, muss sofort ein Notarzt gerufen werden.
Der Sonnenstich
Intensive Sonneneinstrahlung auf den Kopf kann zu einem Sonnenstich führen. Durch die starke Einstrahlung entsteht ein Wärmestau speziell im Kopf, wodurch die Hirnhäute gereizt werden. In einem schweren Verlauf können diese sich auch entzünden oder das Gehirn geschädigt werden.
Tückische Symptome
Besonders tückisch am Sonnenstich ist, dass man die Symptome erst nach längerer Zeit bemerkt. Vielleicht auch erst dann, wenn man schon längst aus der Sonne raus ist. Äußern sie sich dann, kann es zu Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Fieber kommen. Außerdem hat der Betroffene einen roten Kopf. Bei einem schweren Sonnenstich kann es auch zu Bewusstseinsstörungen oder Krampfanfällen kommen. Wenn das der Fall ist, kontaktiert ihr sofort einen Notarzt.
So helft ihr
Das gute am Sonnenstich ist aber, dass man ihn relativ leicht zu Hause behandeln kann, sofern er noch nicht zu stark ist. Legt den Betroffenen an einem kühlen, schattigen Platz auf seinen Rücken und erhöht seinen Brustkorb und Kopf etwas. Die Beine sollten nicht hoch gelagert werden, da ansonsten noch mehr warmes Blut in den Kopf fließen würde. Kalte Umschläge oder Eis auf Kopf und Nacken können auch helfen, den Betroffenen abzukühlen. Das Eis aber nie direkt auf die Haut legen, sondern immer in ein Tuch einwickeln. Ansonsten können Erfrierungen auf der Haut entstehen. Wenn sich der Zustand verschlechtert oder nicht besser wird, solltet ihr einen Arzt aufsuchen.
Der Hitzekrampf
Ein Vorbote des Hitzekollaps kann der Hitzekrampf sein. Auch er entsteht durch ein Elektrolytmangel und zu starkes Schwitzen. Dabei verkrampfen sich die Muskeln, weil ihnen Mineralien fehlen. Diese Krämpfe sind zwar schmerzhaft, aber relativ harmlos. Ihr könnt sie ziemlich leicht bekämpfen, in dem ihr wieder elekrolythaltige Flüssigkeit aufnehmt. Das können Fruchtschorlen, Mineralwasser oder auch gesalzenes Wasser sein.
Normalerweise gibt es keine anderen Symptome neben den Krämpfen, solltet ihr aber zusätzlich Kopfschmerzen und andere Symtome entwickeln, sucht einen Arzt auf. Dann kann es nämlich sein, dass ihr einen Hitzekollaps bekommt.
Um einen Hitzekrampf zu vermeiden, solltet ihr am besten viel trinken und regelmäßig Pause machen, damit euer Körper runter kommen kann. Auch körperliche Anstrengung in der prallen Sonne ist nicht gerade förderlich.
So schützt ihr euch
Damit es aber gar nicht erst soweit kommt, meidet ihr am besten körperliche Anstrengungen bei hohen Temperaturen. Wenn es nicht anders geht, dann schützt zumindest euren Kopf- und Nackenbereich mit einer Kappe oder einem Hut und tragt lockere, helle Kleidung. Außerdem solltet ihr immer genug trinken und ab und wann immer möglich in den Schatten gehen.
Kinder besonders anfällig
Alte Menschen und Kinder sind besonders anfällig für die beschriebenen Hitzekrankheiten, da ihre Körper die eigene Temperatur nicht (mehr) so gut regulieren können. Bei Kindern ist es außerdem problematisch, da sie oft bei hohen Temperaturen draußen herum toben und spielen, ohne genug zu trinken. Achtet also immer darauf, genügend Getränke für euch und eure Kinder dabei zu haben!
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