Leere Regale im Supermarkt - Darum sind Markenprodukte wirklich weg
Im Supermarkt fehlt es im Moment oft an euren Lieblings-Markenprodukten? Die Ursache ist tatsächlich nicht der Krieg in der Ukraine, sondern Uneinigkeiten zwischen Lebensmittelhändlern und den Herstellern stecken dahinter.
Inflation und Preiserhöhung
Genauer gesagt liegen die Engpässe an der Inflation. Denn die Hersteller erhöhen zunehmend ihre Preise, aber die Discounter wollen die teureren Preise nicht an ihre Kunden weitergeben. Die Lösung: Produkte werden von Seiten der Discounter und Supermärkte aus dem Sortiment gestrichen.
Lose Verträge der Hersteller
Meistens fliegen Markenprodukte zuerst raus. Die Verträge von Marken und Supermärkten sind nicht bindend formuliert, darum können die Ketten gut und schnell aussteigen. Ein konkretes Beispiel: Lidl bietet kaum noch Produkte von Müllermilch oder Henkel an; bei Penny sucht man Twix und Snickers vergebens und in einigen Rewe- und Edeka-Filialen sind Maggi- und Knorr-Produkte gerade nicht zu bekommen.
No-Name Eigenmarke profitiert
Die Kunden greifen im Moment sowieso lieber zu der billigeren „no-name“ Eigenmarke der Supermärkte und Discounter. Kurzfristig gesehen ist das für die Supermärkte ein gutes Druckmittel und lässt die Hersteller teils einlenken. Allerdings ist es natürlich keine langfristige Lösung, da das Ziel ist, eine breite Palette an Produkten anzubieten und Markenprodukte von Kunden auch vermisst werden.
Verhandlungen im Herbst
Im Herbst finden regelmäßig die Konditionsverhandlungen zwischen Händlern und Herstellern statt. Es wird über Preise und Abnahmemengen entschieden. Deswegen wird erwartet, dass sich die Situation Richtung Ende des Jahres nochmal zuspitzen wird.
Nicht Hamstern
Allerdings bedeutet der Marken- und Preiskampf im Hintergrund für den Verbraucher nicht, dass er jetzt anfangen muss zu Hamstern. Es sind genügend Produkte und Alternativen verfügbar. Außerdem werden keine Produktionen unterbrochen. Bei der zeitweisen Auslistung handelt es sich bloß um ein Druckmittel.
Hanno Bender von der "Lebensmittel Zeitung" erklärt im FFH-Gespräch: "Es ist ein Spiel, bei dem der Kunde am Ende profitieren kann. Schließlich geht es um günstige Preise und deshalb kann der Verbraucher die teilweise leeren Regale völlig entspannt sehen."