Kinotipp: Back to Black - 10 von 10 für Amy Winehouse
„Ich bin kein verdammtes Spice Girl!“ – Musik-Ikone Amy Winehouse hatte keine Lust, sich anzupassen. Und sie ist ihren eigenen Weg gegangen. „Back to Black“ erzählt den Weg ihres Aufstiegs bis zur Selbstzerstörung. FFH-Kinomann Volker Willner urteilt: ein bewegendes Drama mit einer unglaublichen starken Hauptdarstellerin.
Zehn Euro kostet dein Kinoticket, zehn ist es wert.
Es ist schwer, sich Amy Winehouse in einem braven hellblauen Pulli vorzustellen. Am Anfang von „Black to Black“ trägt sie einen. Da ist sie noch ein Teenager, aber schon zuversichtlich, mit ihrer Musik die Welt zu erobern. Zuerst spielt Amy in Pubs, startet schnell durch und hat früh den Mumm, mächtigen Musikbossen ihre Meinung vor den Latz zu knallen. Es folgen Weltruhm, aber auch eine unglückliche Liebe, Suff und Drogen.
Biopics stehen und fallen mit ihren Hauptfiguren: Marisa Abela (Mini-Rolle in „Barbie“) ist nahezu perfekt. Sie sieht nicht nur so aus wie der kaputte Star, den sie verkörpert. Auch ihr Gesang ist unglaublich dicht an dem von Amy Winehouse, die sie mal verletzlich spielt, mal rotzig. Und sie ist 27 – so alt wie Amy geworden ist.
„Back to Black“ hat nichts Blockbusterhaftes wie etwa „Bohemian Rhapsody“. Wuchtige, triumphale Stadionszenen sehen wir hier nicht. Stattdessen ist die Kamera sehr nah bei Amy, zeigt sie in langen Einstellungen ohne Schnitt und fängt ihr Leben in der Londoner Arbeiterklasse ein. Diese Musikkarriere ist ein Leidensweg und der Ruhm nur so etwas, das geschieht, während Amy durch ihr Leben taumelt.
Ein zutiefst gefühlvoller Film, der das Zuschauen fast schmerzhaft macht – gerade, weil jeder weiß, wie er enden muss.