Puppe, Flachmann & XXL-Spinne - Die kuriosesten Polizeieinsätze in Hessen
Verlorenes Kind auf dem Sofa, vermeintliche Riesen-Spinne und Flachmann in Pistolenform: In Hessen haben schon viele lustige und kuriose Dinge und Situationen Polizeieinsätze ausgelöst. Wir haben die kuriosesten Einsätze.
Fake Kaminfeuer in Büttelborn
Ein Feueralarm in einen Mehrfamilienhaus in Büttelborn in Südhessen setzt die Feuerwehr im April 2022 in Marsch. Die mit Sirenengeheul zur Hilfe eilenden Einsatzkräfte reißen am frühen Morgen die Anwohner aus dem Schlaf.
Die können sich aber kurz darauf wieder beruhigt ins Bett legen, an den Flammen kann sich niemand die Finger verbrennen: ein romantisches Kaminfeuer – auf dem Fernsehschirm.
Flachmann-Pistole in Viernheim
Ein Tankstellen-Mitarbeiter alarmiert 2022 in Viernheim die Ermittler, weil er an einem Kaffeeautomaten einen bewaffneten Mann vermutet. Neben dem Automaten liegt ein silberner Gegenstand, der einer Pistole gleicht.
Eine Polizeistreife nimmt den Gast fest. Statt einer Waffe handelt es sich bei dem silbernen Gegenstand um einen Flachmann in Pistolenform – mit einem Korken im Lauf. Gehen darf der Mann dennoch nicht gleich – wegen seinen 1,8 Promille Blutalkohol muss er eine Nacht auf der Wache ausnüchtern.
Waschmaschine für Einbrecher gehalten
Eine Anwohnerin vermisst 2023 in Biblis ihre Haustürschlüssel und den elektronischen Öffner für Garage und Hoftor. Die Frau sucht, findet beides aber nicht wieder. Plötzlich öffnen sich - wie durch Zauberhand - die Tore zum Hof und zur Garage. Ihr erster Gedanke: Kriminelle haben Schlüssel und Öffner gestohlen und wollen ins Haus eindringen und Beute machen.
Die Frau alarmiert sofort die Polizei. Während die Einsatzkräfte auf dem Weg sind, meldet sie sich wieder bei der Polizei – diesmal mit der Entwarnung. Haustürschlüssel und Öffner waren in einer Hose – in der Waschmaschine. Vermutlich habe der Schleudergang das Öffnen der Tore ausgelöst, so die Polizei. Einbrecher sind nicht am Werk.
Rentner vermisst – sitzt im Kino und schaut den neuen Bond
Ein 84-jähriger Rentner hat 2021 in Fulda für Aufregung gesorgt: Er ist plötzlich aus seinem Seniorenzentrum verschwunden.
Angestellte, Polizei und Angehörige suchen ihn - und finden ihn schnell: er ist nebenan im Kino und guckt sich den neuen James Bond an. Wie der Theaterleiter uns gesagt hat, darf der Rentner den Film zu Ende schauen. Eine Mitarbeiterin setzt sich zu ihm und versorgt ihn mit einer Cola.
Riesen-Spinne im Garten in Biedenkopf
Ein Mann alarmiert 2019 in Marburg-Biedenkopf die Polizei: eine riesige Spinne sei auf seinem Grundstück. Das Tier sollte dem Mann zufolge einen Durchmesser von bis zu 20 Zentimetern haben.
Nach Telefonaten mit Spinnen-Experten, machten sich Polizeibeamte auf den Weg. Die potenziell gefährliche Spinne war in Wahrheit ein Gummi-Krake – der dann später im Müll landete.
Illegaler Videodreh in Frankfurt
Im Jahr 2020 melden Zeugen an einem Samstag kurz nach 18 Uhr eine Menschenansammlung und und dass Schüsse abgegeben werden. Einige Mitglieder der Gruppe trügen Masken.
Alles sah gefährlicher aus, als es am Ende war – denn es handelte sich nur um einen Videodreh, für den sich 33 Menschen im Frankfurter Stadtteil Gallus versammelt hatten. Vor Ort stellten die Beamten eine Schreckschusspistole samt Munition, einen Teleskopschlagstock sowie Marihuana und Haschisch sicher. Für den Videodreh lag keine gültige Genehmigung vor.
Powerbank sendet vermeintliches SOS-Signal in Wiesbaden
Mit fortschreitender Technik wie Smartphones oder eCall-Systemen werden Einsatzkräfte oft digital alarmiert. In Wiesbaden sorgt im März 2024 ein ungewöhnlicher Notruf für Aufsehen: Anwohner melden aus dem Stadtteil Schierstein Lichtsignale aus einem Bürogebäude. Sie denken, es handele sich um den Morsecode für SOS. Ruft da jemand um Hilfe? Feuerwehr und Rettungsdienst rücken aus.
Vor Ort stellt sich heraus: Ursache ist die versehentlich aktivierte LED-Lampe an einer Powerbank.
Vermeintlich totes Baby in Wiesbaden
Ein Passant meldet der Polizei an einem Sonntagabend im Jahr 2023 ein in eine Decke eingewickeltes und auf einer Parkbank liegendes "totes Baby". Sofort wird ein Polizeieinsatz ausgelöst.
Als die Beamten vor Ort eintreffen, stellt sich heraus, dass es sich bei dem vermeintlich toten Kind um eine sehr lebensecht wirkende Puppe handelt. Die Puppenmama ist noch nicht gefunden.
Snapchat-Videodreh in Limburg
An einem späten Sonntagabend im Jahr 2023 melden Zeugen, dass sich am Kino in Limburg mehrere Männer mit Sturmmasken aufhalten, die später in einen getunten Mercedes einsteigen.
Eine Gefahr ging von den Männern letztlich offenbar nicht aus. Wie sich nach einer Fahndung mit mehreren Streifen herausstellte, wollte der Fahrzeughalter aus Hadamar lediglich mit seinen Kumpels ein Video für den Social Media Dienst "Snapchat" drehen. Als die Beamten bei einem 25-Jährigen eintrafen, hatte der die Sturmhaube noch bei sich. Die Polizei hat dem Mann daraufhin eine ordentliche Standpauke gehalten, außerdem gab's eine Anzeige - weil man nicht vermummt Auto fahren darf.
Bewaffneter Mann in Limburger Krankenhaus
Großeinsatz für die Polizei im St. Vincenz-Krankenhaus in Limburg im August 2023. Dort hat eine Frau nach eigenen Angaben einen Mann mit Waffe gesehen. Die Polizei rückt mit einem bewaffneten Großaufgebot an und durchsucht über zwei Stunden lang das komplette Krankenhaus.
"Das Krankenhaus ist groß, es müssen viele Gänge und Räume überprüft werden", sagt die Sprecherin während des Einsatzes. Gefunden wird letztlich aber niemand, der eine Waffe hat.
Waschbär für Einbrecher gehalten
Der 29-jährige Sohn der Besitzer kommt 2017 ins Haus der Eltern - und ist entsetzt: „Das Wohnzimmer völlig verwüstet. Blumentöpfe, CDs und Bücher auf dem Boden verteilt“. Dann hört er noch ein merkwürdiges Rascheln, als würde sich jemand verstecken. Einbrecher – er alarmiert die Polizei.
Nachdem die Beamten das Haus ohne Erfolg durchsuchen, entdecken sie Fellspuren – die zu einem Waschbären führen. Das erschöpfte Tier wird schließlich im Keller gefunden, und widerstandslos "festgenommen".
Kind aus Germersheim geht auf dem Sofa verloren
Ein Samstag im Frühling 2024. Große Suchaktion in Germersheim in Rheinland-Pfalz. Ein Vater schaut mit seinem Sohn das "Champions League"-Spiel Paris gegen Dortmund. Nach Spielende fällt ihm auf: Der Vierjährige ist weg. Die Eltern geraten in Panik und alarmieren Freunde und Bekannte aus dem Haus. Die suchen überall im Umkreis auf der Straße nach dem Kleinkind, finden aber nichts. Den Treffer landet dann die Polizei: Sie entdeckt den Jungen versteckt zwischen den großen Kissen auf dem Fernseh-Sofa - seelenruhig schlafend.
Schwimmende Gummipuppe in Mainz
An einem Montag im Jahr 2017: Eine leblose, nackte Person im Rhein - mehrere Menschen alarmieren Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte. Nach einer halbstündigen Suche wird eine Puppe, auf der der Name "Ingo" aufgedruckt ist, geborgen und die Suchaktion beendet. Die Polizei teilt später ein Bild der Puppe - angeschnallt in einem Polizeiauto sitzend.
Fesselspiel-Fahndung in Mainz
Ein Pärchen löst 2018 in Mainz durch ein Fesselspiel einen Polizeieinsatz aus. Zeugen beobachten, wie ein Mann eine gefesselte Frau in ein Auto zerrt. Die Polizei geht von einer Straftat aus – findet aber nur ein Pärchen, dass einvernehmlich ein BDSM-Spiel gespielt hat. Nach einem aufklärenden Gespräch mit den beiden, prüft die Polizei, ob diese für die Kosten des Einsatzes aufkommen müssen.
Bombendrohung durch Übersetzungsfehler
Mai 2024 in Bayern: Ein 36-Jähriger fragt per Übersetzungs-App auf dem Handy, an welcher Haltestelle der Zug geteilt wird und zeigt die Frage einem Fahrgast. Das Handy verwandelt die harmlose Frage in eine Bombendrohung. Der Befragte schleicht sich davon und alarmiert die Polizei.
Die evakuiert den Zug und die Umgebung um den Bahnhof in Oberkotzau, setzt sogar einen Sprengstoffspürhund ein und nimmt den Mann fest – der weiß gar nicht, wie ihm geschieht. 80 aufgehaltene Reisende, 18 Zugausfälle und insgesamt 1000 Minuten Verspätung sind die Folge. Letztendlich stellt sich heraus, dass es sich um ein großes Missverständnis handelt.