Fliegen ohne Sorgen - Wie kommt mein Koffer sicher ans Ziel?
Klamotten, Kosmetik, Medikamente – im Koffer ist alles, was wir für unseren Urlaub benötigen. Genau deshalb ist es wichtig, dass der Koffer auch zur richtigen Zeit am richtigen Flughafen ankommt.
Sommerferien in Hessen – täglich fliegen tausende Passagiere in den Urlaub. Immer mit dabei: der Koffer mit allem, was wir für eine entspannte Zeit brauchen. Kleines Aber in der ganzen Urlaubsfreude: Manchmal kommen Koffer nicht am Zielort an, gehen erstmal verloren.
Der Koffer soll natürlich sicher durch die Sicherheitskontrollen am Abflughafen kommen – und dann auch unbeschadet und pünktlich am Ziel-Flughafen ankommen. Hier sind einige bewährte Tipps, damit eurer Koffer die Reise gut übersteht:
Bunt, gerne mit Stickern drauf – je individueller der Koffer gestartet wird, desto schneller finden wir selbst ihn auf dem Kofferband. Und damit sind sie auch für Langfinger nicht mehr so attraktiv.
So kommt der Koffer sicher ans Ziel
Richtige Farbwahl
Lieber kein Schwarz! Nehmt einen Koffer in auffälligen Farben oder mit markanten Mustern – dadurch ist euer Koffer auf dem Gepäckband leicht wiederzuerkennen. Viele Urlauber befestigen auch Bänder oder Spanngurte an ihren Koffern, um ihr Gepäck nach dem Flug schnell wiederzuerkennen – genau das kann aber zu Problemen führen. Diese Bänder können nämlich Probleme beim Scannen des Koffers verursachen. Also wenn Bänder, dann bitte schauen, dass nichts absteht oder lose rumhängt.
Aufkleber sind auch ein wesentlicher Tipp für alle Reisenden. Erstens: man kann somit seine schönsten Urlaubsziele als Sticker drauf kleben – und die Aufkleber haben den großen Vorteil, dass das Gepäckstück nicht mehr so hochwertig aussieht und für Kofferdiebe dadurch nicht mehr so interessant ist.
Kontaktdaten an und in den Koffer
Für den Fall der Fälle: Stellt sicher, dass euer Koffer mit Kontaktdaten versehen ist. Ein Adressschild mit dem Namen, der Telefonnummer und eurer E-Mail-Adresse an den Koffer – und in den Koffer selbst packt ihr einen A4-Zettel, neben der Kontaktdaten schreibt ihr hier gerne noch die Buchungsnummer des Fluges drauf. Falls der Anhänger verlorengeht, hilft der Zettel, den Koffer seinem Besitzer zuzuordnen.
Stabile und sichere Koffer
Verwendet robuste Koffer mit guten Schlössern. Es gibt spezielle Schlösser, die sich dazu eignen – beispielsweise ein TSA-Schloss (Transport Security Administration). Diese Schlösser können von den Sicherheitsbehörden geöffnet und wieder verschlossen werden kann, ohne es zu zerstören.
Packt den Koffer ordentlich und achtet darauf, dass sich keine unerlaubten oder gefährlichen Gegenstände drin sind. Euer Koffer durchläuft eine Sicherheitskontrolle und muss möglicherweise geöffnet werden, was dazu führen könnte, dass er den Flieger verpasst.
Abgenutzte oder beschädigte Koffer haben in Hinblick auf Diebstahl aber den Vorteil, dass sie für Langfinger nicht infrage kommen. Vielleicht findet ihr eine Mischung zwischen guter Marke und used-Look.
Sicherheitskopien und Fotos
Macht Fotos vom Koffer und des Inhalts. Das kann bei der Verfolgung verlorenen Gepäcks hilfreich sein und auch beim Ausfüllen von Schadens- oder Verlustmeldungen unterstützen. Allgemein gilt aber: Lasst wertvolle Gegenstände wie Schmuck, Elektronik oder wichtige Dokumente nicht im aufgegebenen Gepäck, sondern lieber im Handgepäck.
Ein wesentlicher Tipp: Alte Etiketten und Barcodes entfernen. Die könnten nämlich zu Verwirrung und Fehlleitungen des Gepäcks führen.
Den Koffer rechtzeitig aufgeben
Geht frühzeitig zum Check-in, damit die Mitarbeiter sorgfältiger arbeiten können. Auch rechtzeitig zum Boarding zu erscheinen, ist wichtig, da ein Koffer nur verladen wird, wenn der Passagier an Bord ist. Bewahrt unbedingt euer Ticket auf – hier klebt der Sticker mit der Registrierungsnummer des aufgegebenen Gepäcks drauf und hilft bei der Nachverfolgung.
Wenn möglich, wählt übrigens einen Direktflug. Jeder zusätzliche Zwischenstopp erhöht das Risiko, dass das Gepäck nicht rechtzeitig ankommt oder verloren geht.
Ganz gewiefte Reisende lassen sich übrigens am Check-In einen "Zerbrechlich"-Aufkleber geben. Hintergrund: Dadurch werden die Koffer dann sicher ins Flugzeug gebracht und auch als erstes wieder rausgeholt und auf das Gepäckband gepackt.
Air Tag im Koffer
Viele Menschen fragen sich: darf ich meinen Koffer tracken? Ja, dürft ihr! Seit letztem Jahr dürfen Flugpassagiere offiziell Ortungsgeräte nutzen, um ihr aufgegebenes Gepäck zu lokalisieren, sagt das Bundesverkehrsministerium in Berlin.
Gängige Tracker sind: AirTags von Apple oder auch SmartTags von Samsung. Wichtig ist, dass ein paar Regeln eingehalten werden: Der Lithiumgehalt der Batterien muss unter 0,3 Gramm sein, die Leistung von 2,7 Wattstunden darf nicht überschritten werden und der Tracker muss vor Beschädigung geschützt sein. Das sind Kriterien der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO).
Unser Gepäck hat einige Hürden zu bewältigen, bis wir es freudestrahlend vom Gepäckband holen. Vom Sicherheits-Check über die Fließbänder, bis hinein ins richtige Flugzeug,
Hilfe, wenn der Koffer verloren gegangen ist
Da kommen wir am Zielort an, sind schon gedanklich mit dem Begrüßungscocktail am Pool – und dann stellen wir fest: der Koffer ist weg. Das Gepäckband ist leer, es kommt kein Koffer mehr nach. Und nun?
Direkt am Flughafen handeln
Sobald ihr feststellt, dass das Gepäck nicht angekommen ist, solltet ihr sofort zum Gepäckservice-Schalter der Fluggesellschaft gehen. Dort wird ein sogenannter Property Irregularity Report (PIR) ausgefüllt. Dies ist ein Schadensbericht, der für die weitere Bearbeitung unerlässlich ist. Der PIR sollte innerhalb von zwei Tagen erstellt werden.
Ersatzkäufe tätigen – und Geld zurück
Wenn der Koffer nicht kommt, fehlen uns viele Utensilien wie Klamotten und Hygieneartikel. Und die solltet ihr nachkaufen. Bewahrt unbedingt alle Belege auf, da diese benötigt werden, um später eine Rückerstattung von der Fluggesellschaft zu erhalten. Wichtig ist: Es werden oft nur 50% der Kosten für Kleidungsstücke erstattet, weil die nach Rückgabe des Gepäcks weiter verwendbar sind.
Den Koffer nachverfolgen
Mit der Gepäcknummer, die auf dem Gepäckanhänger steht, kann die Fluggesellschaft den aktuellen Standort Ihres Koffers nachverfolgen. Falls der Koffer gefunden wird, bietet die Fluggesellschaft meist einen Lieferservice an, der das Gepäck zu eurem Aufenthaltsort bringt. Sollte das nicht möglich sein und ihr müsst selbst fahren, dann könnt ihr die Fahrtkosten von der Fluggesellschaft zurückfordern. Neben der Gepäcknummer ist ein Air Tag eine gute und sichere Variante, den eigenen Koffer zu finden.
Gepäck als verloren melden
Wird euer Koffer nicht innerhalb von 21 Tagen gefunden, gilt er offiziell als verloren. Das heißt: ihr habt dann Anspruch auf eine Entschädigung für den Koffer und dessen Inhalt. Hierbei wird jedoch nicht der Neuwert, sondern der Zeitwert erstattet. Die maximale Entschädigungssumme liegt bei ca. 1.400 Euro. Um die Entschädigung zu erhalten, solltet ihr euch schriftlich an die Fluggesellschaft wenden und den Schadensbericht beifügen.
Mit diesen Tipps kommt euer Gepäck hoffentlich unbeschadet am Zielort an. Und falls nicht – im Fall der Fälle könnt ihr euch den Schaden ersetzen lassen.
Wer Interesse an herrenlosen Gepäckstücken hat: Wie wäre es mit einer Kofferversteigerung?
Es gibt übrigens am Gepäckband regelmäßig Koffer, die nicht abgeholt werden. Die Gepäckstücke, die mutterseelenallein ihre Runden drehen, werden dann am Flughafen aufbewahrt – für einen Zeitraum von drei Monaten.
Ist das Gepäck dann immer noch nicht abgeholt, kommt der Koffer in die Versteigerung. Ihr bietet dabei für herrenlose Koffer, wisst vorher nicht, was drin ist – sobald ihr einen Koffer ersteigert habt, dürft ihr ihn öffnen. Da gibt es sicherlich einige kuriose Überraschungen.
