Nach Corona-Rückkehr - Bußgeld für Vettel in Melbourne
Sebastian Vettel nahm den verkorksten Start in sein Formel-1-Jahr mit Humor. Freundlich winkend und lächelnd fuhr der Ex-Weltmeister auf einem Motorroller zur Aston-Martin-Garage zurück, nachdem er sein rauchendes Dienstfahrzeug zuvor mit Motorproblemen abstellen musste. Nach seiner überstandenen Coronavirus-Infektion wollte der 34-Jährige in Melbourne mit Verspätung endlich durchstarten, doch daraus wurde im Training zum Großen Preis von Australien am Sonntag (7.00 Uhr MESZ/Sky) nichts.
Die zweite Session verpasste der Hesse komplett, weil sein Wagen nicht fahrbereit war. Zu allem Überfluss verdonnerten ihn die Rennkommissare auch noch zu einem Bußgeld von 5.000 Euro. Die Fahrt mit einem Motorroller auf der Rennstrecke so kurz nach Trainingsende verstoße gegen das sportliche Regelwerk, lautete das Urteil.
Vettel am Samstag wohl wieder auf der Strecke
"Ich wäre gerne mehr gefahren. Es war gut im Auto zu sitzen, und ich kam schnell wieder rein", sagte Vettel bei Sky: "Leider haben wir es nicht geschafft, das Auto fertig zu bekommen." Am Motor sei etwas kaputtgegangen, sagte er. Die Folge könnte nun sein, dass der Antrieb gewechselt wird, am Samstag soll Vettel aber wieder auf die Strecke.
Fehlende Fahrtzeit bitter
"Wir sind im Moment nicht da, wo wir wollen", hatte Vettel bereits Stunden vor seiner ernüchternden Kurz-Ausfahrt gesagt, die ihm auf dem Tableau nur Platz 13 mit großem Rückstand brachte. Mit einem Feuerlöscher versuchte er selbst, den rauchenden Motor abzukühlen und notdürftig zu helfen. Dass er eine von nur drei Trainingsstunden komplett verpasste, ist vor allem deswegen bitter, weil ihm ohnehin viel Fahrzeit fehlt. Sowohl in Bahrain als auch in Saudi-Arabien durfte er nach seinem positiven Coronavirus-Test nicht dabei sein.
5.000 Euro Strafe wegen unerlaubter Roller-Fahrt
Wegen seiner Roller-Fahrt musste Vettel zu allem Überfluss auch noch bei den Rennkommissaren vorsprechen. "Ich bin ja langsam gefahren. Da fahre ich ja mit dem Fahrrad schneller", sagte Vettel zu der Aktion, bei der er auch den Helm nur leicht auf den Kopf setzte und zwischendurch freihändig fuhr. Ein Streckenposten habe ihm das Fahrzeug gegeben, und Vettel nutzte die Chance zur Rückfahrt.
Vettel in sozialen Medien gefeiert
In den sozialen Medien wurde der 53-malige Grand-Prix-Sieger für die launige Ausfahrt gefeiert. Viel Grund zur Freude hat Vettel gerade aber nicht. "Es ist ein Nachteil, die ersten beiden Rennen nicht mitgemacht zu haben", sagte er in Down Under. Immerhin ist er nach der Quarantäne in seiner Schweizer Wahlheimat wieder fit. "Mir geht es gut, besser als vor ein paar Wochen", sagte Vettel im Fahrerlager.
Dreimal schon konnte Vettel in der Vergangenheit in Melbourne gewinnen, im derzeit noch viel zu schwachen Aston Martin wird das an diesem Wochenende nicht möglich sein. "Das wäre etwas schwierig", sagte der Routinier.