Umstrittener Tennisfunktionär: Ex-Verbandsvize Dirk Hordorff gestorben
Umstrittener Tennis-Funktionär - Ex-Verbandsvize Dirk Hordorff gestorben
Der frühere Vizepräsident des Deutschen Tennis Bunds, Dirk Hordorff, ist gestorben.
Den Tod des 67-Jährigen bestätigten sein enger Vertrauter Rainer Schüttler und Verbandschef Dietloff von Arnim der Deutschen Presse-Agentur.
Hordorff war Trainer des Ex-Weltranglistenfünften
Schüttler, der aktuell auch Damen-Teamchef ist, schrieb auf dpa-Anfrage: "Leider stimmt die sehr traurige Nachricht. Er ist friedlich eingeschlafen nach langer Herzkrankheit. Er war mein Berater, Mentor, Trainer und Freund. Ich bin ihm für alles sehr dankbar." Mehrere Medien hatten zuvor über den Tod berichtet. Hordorff galt im Verband lange als wichtiger Mann im Hintergrund. Er war bestens auf der Tennis-Tour vernetzt und leitete beim DTB das Ressort Spitzensport. Als Trainer hatte er Schüttler entdeckt, rund zwei Jahrzehnte betreut und ihn bis auf Rang fünf der Weltrangliste geführt.
Rücktritt nach Missbrauchsvorwürfen
Erst im März war der Hesse als DTB-Vize zurückgetreten. Der Verband hatte ihn nach Missbrauchsvorwürfen mehrfach zum Verzicht auf das Amt aufgefordert. Der langjährige Funktionär Hordorff hatte die Vorwürfe sexualisierter Gewalt und eines Machtmissbrauchs als "schlicht unwahr" zurückgewiesen. Hordorff hatte sein Amt zunächst ruhen lassen, nachdem die Anschuldigungen bekannt geworden waren. NDR, "Sportschau" und "Süddeutsche Zeitung" hatten von Vorwürfen unter anderen des früheren Tennisprofis Maximilian Abel berichtet, es habe über Jahre sexualisierte Übergriffe gegeben.
Hordorff hatte die Vorwürfe stets dementiert
Hordorff hatte die Vorwürfe dementiert und über seinen Anwalt erklären lassen, dass es keinen Zusammenhang mit den Anschuldigungen gebe, dass er sein Amt ruhen lasse. "Herr Hordorff ist aufgrund einer Anfang März erfolgten sowie einer anstehenden Operation an einem Aneurysma derzeit gesundheitlich nicht in der Lage, das Amt auszuüben", hatte der Anwalt mitgeteilt. Der DTB hatte schnell angekündigt, die Vorwürfe aufklären zu wollen und für die Aufarbeitung eine unabhängige Kommission berufen sowie eine externe Hinweisgeberstelle etabliert.
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