Eintracht-Kapitän als Mutmacher - Rode besucht Kinder-/Jugendpsychiatrie
"Ich weiß, wie gut ich es habe", erklärte der Eintracht-Kapitän Sebastian Rode am Montag bei einem Besuch in der Frankfurter Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP). In einer Fragerunde gemeinsam mit dem Initiator des "Mutmacher"-Projektes, David Kadel, gaben Ruderin Jennifer Gotta und der Fußballer Rode den jungen Patientinnen und Patienten Einblicke in ihr Innenleben.
Sebastian Rode, momentan mit einer Wadenverletzung nicht spielbereit, nahm sich gern die Zeit für einen ausführlichen Besuch in der KJP Frankfurt. Schon seit längerem engagiert sich der Südhesse in sozialen Projekten wie dem "Mutmacher"-Programm. Hierbei werden u.a. Bücher verschenkt, in denen Prominente vom Überwinden ihrer persönlichen Herausforderungen erzählen.
Rode hatte in seiner Jugend mit Rückschlägen zu kämpfen
Aus seiner Vergangenheit erzählte der Eintracht-Kapitän, dass er bereits im jungen Alter mit gesundheitlichen Wachstumsbeschwerden in Rücken und Knie zu kämpfen hatte. Sein großer Traum war nämlich schon immer, so verriet er den ca. 50 neugierigen Zuhörern, Fußballprofi zu werden. Im Alter von 15 Jahren habe er in Darmstadt dann gesagt bekommen, dass er für einen Fußballprofi zu klein sei. Mit Rückschlägen umgehen - eine der großen Herausforderungen, die beim Besuch in der Klinik angesprochen wurden. Bei Rode entwickelte sich daraus eine "Jetzt-erst-recht"-Mentalität: Bei seinen weiteren Jugendstationen, u.a. in Offenbach, konnte er sich dann beweisen.
Handys als "Gift"
Gemeinsam mit der Ruderin und promovierten Radiologin Jennifer Gotta, der im Alter von 6 Jahren aufgrund eines Knochentumors ein Bein amputiert werden musste, ging Rode auch auf die Fragen der Jugendlichen ein. So bezeichnete er die heutige Gesellschaft, in der Smartphones quasi omnipräsent sind, als starke Ablenkung und "Gift". "Früher", so gab der verletzte Eintracht-Profi zu, "waren wir ja gezwungen rauszugehen." Heutzutage tragen die Sozialen Netzwerke oft dazu bei, dass man nur Positives teilt und psychische Probleme o.ä. eher verschweigt.
Irgendwo zwischen Dragonball und Ken Follett
Womit lenkt ihr euch ab? Welche Träume habt ihr aktuell? Diese und viele weitere Fragen stellten die Zuhörer den beiden "Mutmachern". Eintracht-Kapitän Rode erzählte beispielsweise von seinen Lieblingslektüren: so sei er ebenso wie eines der fragenden Kinder großer Dragonball-Fan gewesen, heute lenke er sich aber auch gern mit historischen Romanen wie jenen von Ken Follett ab. Jennifer Gotta teilte ihren großen Traum, einmal an den Paralympics teilzunehmen, mit den Patienten. Weiterhin gab sie den Ratschlag, sich nicht zu lange über geplatzte Träume zu ärgern und sich immer kleine Zwischenziele zu setzen.
Herausfordernde Fragen an den Eintracht-Kapitän
Die Kinder und Jugendlichen im KJP sprachen aber auch die prägenden aktuellen Krisen an, die sich auch in vielen Psychen niederschlagen. So wurde nicht nur gefragt, in welcher Farbe man seine Wände streichen würde, sondern eben auch wie man als Profifußballer mit Werbung für Katar oder dem Nahost-Konflikt umgeht.