Knappe Zustimmung durch Clubs - Weg frei für möglichen DFL-Investor
Die 36 deutschen Profi-Fußball-Vereine haben sich jetzt entschieden: Ein externer Geldgeber darf bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) und somit der Bundesliga einsteigen. Damit soll die Liga attraktiver und wettbewerbsfähiger werden.
Der Antrag für das "JA" zu einem Investor ist bei der Mitgliederversammlung in Frankfurt nur hauchdünn mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit durchgegangen: 24 Vereine stimmten dafür, zehn dagegen, zwei enthielten sich. Die Fans wird diese Entscheidung nicht freuen.
Möglicher Vermarktungspartner soll Medienrechte erhalten
Jetzt kann der Dachverband DFL in Gespräche mit potentiellen Geldgebern gehen. Die Rahmenbedingungen für den Einstieg sollen grob folgende sein: Für eine prozentuale Beteiligung an den TV-Erlösen soll ein Finanzinvestor eine Milliarde Euro zahlen. Der Vertrag soll eine Maximallaufzeit von 20 Jahren haben und bis zum Beginn der Saison 2024/25 unterzeichnet sein. Die Clubs sind dafür wohl bereit, u.a. mehr Einblicke hinter die Kulissen zu gewähren. Denkbar sind hier zum Beispiel exklusive Bilder vom Mannschaftsbus oder aus den Spielerkabinen. Dies könnte auch die deutsche TV-Rechte-Vergabe im kommenden Jahr beeinflussen.
Fans sehen Kommerzialisierung kritisch
Viele Fans fürchten dadurch eine weitere Kommerzialisierung des Fussballs. Das Fan-Bündnis "Unsere Kurve" hat den beschlossenen Investoreneinstieg bei der Deutschen Fußball Liga kritisiert. "Geld steht über allem", heißt es in einer Erklärung der Organisation. "Die Einzigartigkeit des deutschen Fußballs wird für ein aussichtsloses Rattenrennen mit der Premier League über Bord geworfen." Die Clubs sehen darin aber die Chance im Wettbewerb mit anderen europäischen Ligen zu bestehen. Die englische Premier League ist in Sachen Erlösen und Attraktivität schon jetzt fast nicht mehr einzuholen.
DFL-Chefs wollen "innerhalb roter Linien" agieren
Die beiden DFL-Geschäftsführer Marc Lenz und Steffen Merkel betonten bei der Pressekonferenz im Anschluss an die Versammlung, auch die Stimmung in der Fanszene berücksichtigt zu haben. "Wir haben es uns in den letzten Wochen sehr genau angeguckt und zu Herzen genommen und in dem Antrag entsprechend reflektiert", sagte Merkel. Lenz betonte, die DFL-Führung werde auch deswegen "verantwortungsvoll und sehr klar innerhalb der roten Linien agieren".
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