Bald nur noch ein Pay-TV-Abo ? - Fußball-TV-Rechte: Aus für Sportschau ?
Der ARD-"Sportschau" droht nach der Prüfung der Bundesliga-Ausschreibung durch das Bundeskartellamt das Aus.
Die Behörde hat das vorgelegte Modell der Deutschen Fußball Liga mit einer möglichen späteren Zusammenfassung der 1. Liga am Samstag grundsätzlich akzeptiert. Die DFL geht nach Aussage von Geschäftsführer Steffen Merkel davon aus, dass es keine Änderungen mehr gibt. "Sonst säßen wir heute nicht hier", sagte Merkel am Dienstag bei einer Medienrunde in Hamburg."Nach seiner vorläufigen Auffassung kann das Bundeskartellamt die Umsetzung des Modells in der ihm vorgelegten Form tolerieren und hat dies der DFL mitgeteilt", hieß es in einer Mitteilung der Behörde ebenfalls vom Dienstag.
Neue Verträge ab Bundesliga-Saison 2025/26
Vor dem endgültigen Okay erhalten am Verfahren beteiligte Unternehmen "nun die Gelegenheit, zu der vorläufigen Bewertung des Bundeskartellamtes Stellung zu nehmen". Die Rechtevergabe der Fußball-Bundesliga für die Spielzeiten 2025/26 bis 2028/29 soll spätestens vor dem EM-Beginn im Juni beendet sein.Zweite Variante möglichMit dem grundsätzlich von der Behörde akzeptierten Modell ist der Wegfall der Zusammenfassung der Bundesliga im Free-TV am Samstag ab 18.30 Uhr möglich, wie sie derzeit von der ARD-"Sportschau" angeboten wird. Bei dieser Variante wären die Höhepunkte im frei zugänglichen Fernsehen erst von 19.15 Uhr an zu sehen.
Möglich: Nur noch ein Pay-TV-Anbieter
Es gibt aber auch eine zweite Variante: Bei dieser bliebe es bei einer Zusammenfassung um 18.30 Uhr, wie die Behörde und die DFL bekannt gaben."Sollte die spätere Uhrzeit den Zuschlag bekommen, hätte der Rechteerwerber zusätzlich die Möglichkeit, seine Highlight-Sendung ab Sendungsende über eine eigene Online-Mediathek zu verbreiten", erklärte Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes.Die ARD wollte sich bisher zu der Idee einer Verschiebung der Zusammenfassung auf 19.15 Uhr nicht öffentlich äußern. Dass der Sender, bei dem es seit der Saison 2003/04 wieder die Höhepunkte der Liga in der "Sportschau" zu sehen gibt, bei der Ausschreibung auf ein Paket mit späteren Highlight-Rechten bieten würde, gilt allerdings als ausgeschlossen.
Entscheidung spätestens wohl im Juni
Zweite wesentliche Änderung der Ausschreibung der Bundesliga-Rechte ist die Abschaffung der sogenannten "No-Single-Buyer-Rule". Diese Regelung besagt, dass nicht ein einzelner Pay-TV-Anbieter alle Live-Rechte kaufen darf, sondern mindestens zwei beteiligt sein müssen. Bis 2025 teilen sich Sky und DAZN diese Rechte. Bei der für April geplanten Auktion der Rechte könnte nun ein einzelner Sender alle Pay-TV-Rechte erwerben. "Es bedeutet, dass einer alles kaufen kann", sagte DFL-Geschäftsführer Steffen Merkel. Es bedeute aber nicht zwingend, "dass einer alles kaufen wird".