Wegen einer Augenentzündung - Odenwälder Boll sagt Tischtennis-WM ab
Schlechte Nachrichten für das deutsche Tischtennis-Team: Der Odenwälder Timo Boll wird die komplette Team-Weltmeisterschaft in Südkorea verpassen. Der 42 Jahre alte Rekord-Europameister leidet an einer Entzündung der Regenbogenhaut im Auge und sagte seine WM-Teilnahme am Freitag nach einer weiteren ärztlichen Untersuchung in Deutschland ab.
Seine Teamkollegen hatten kurz zuvor ihr erstes WM-Spiel gegen die USA mit 3:0 gewonnen und bis zuletzt darauf gehofft, dass Boll am Wochenende wie geplant nach Busan nachreisen kann. "Ich bin wirklich enttäuscht, dass ich die Weltmeisterschaften verpassen werde, vor allem weil ich mich körperlich wirklich gut gefühlt habe und die Form auch gestimmt hat", sagte Boll. "Aber ich hatte diese Art von Entzündung an der Regenbogenhaut schon einmal und die Ärzte haben mir geraten, diese entsprechend zu behandeln und auszukurieren, damit der Sehnerv nicht bleibend geschädigt wird."
Ersatzmann kann nicht nachnominiert werden
Ein Ersatzmann kann laut der Regularien des International Tischtennis-Verbandes ITTF nicht mehr nachnominiert werden: „Wir werden die Weltmeisterschaft bei den Herren zu viert bestreiten und alles geben, trotz der Unwägbarkeiten mit Dimitrijs gestohlenem Handgepäck und Timos Erkrankung, eine erfolgreiche WM zu spielen“, so der Sportdirektor des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) Richard Prause.
Boll postet Video bei Social Media
Timo Boll, der damit seine 21. Weltmeisterschaften verpasst, verkündetet die ärztliche Entscheidung auch selbst in einem Video, das er bei Instagram und Facebook hochgeladen hat. Darin trägt er eine Sonnenbrille, um seine Augen zu schützen. Er sagt darin: „Ich drücke dem Team alle Daumen vom Odenwald aus – sie sind auch ohne mich eine richtig starke Truppe und werden ein tolle WM spielen!“
Bitterer Rückschlag für Boll
Besonders bitter für Boll ist, dass er sich nach einer schweren Schulterverletzung im vergangenen Jahr gerade erst wieder in die Weltspitze zurückgekämpft hatte. Im Januar gewann er das internationale Turnier in Doha. In Busan wollte er sich eigentlich für einen Platz im deutschen Team für die Olympischen Spiele im Sommer in Paris empfehlen.