0:1-Niederlage gegen Heidenheim: Darmstadt steigt ab

Automatisch erstellte Abschrift des Audios:

Hallo Herr Fritsch, das Szenario Abstieg schwebte schon ein bisschen länger, jetzt ist es halt fix. Wie bescheiden fühlt sich das dann trotzdem heute eben einfach an? Bescheiden oder auch beschissen, je nachdem, welche Wortwahl man treffen möchte. Das ist immer so, das ist so ein bisschen wie mit der, ich kann nicht mehr, ob das ein schlauer Vergleich ist jetzt, aber wie mit der 102-jährigen Oma, wo man weiß, irgendwann ist es soweit und dann ist es soweit. Dann ist es trotzdem immer sehr, sehr traurig. Das ist natürlich so. Jeder hat gewusst, dass es passiert und war auch klar, dass es nicht am letzten Spieltag passiert. Dafür haben wir, glaube ich, in der Saison zu viel Murks insgesamt erleben müssen. Das ist halt, ist es heute passiert. Sonst wäre es vielleicht nächste Woche passiert, übernächste Woche. War das Spiel heute so ein bisschen symptomatisch, dass man eigentlich ein ganz gutes Spiel gemacht hat, aber am Ende hat es halt eben einfach wieder nicht gereicht? Das ist natürlich genau so. Das haben wir auch gerade so besprochen. Das Spiel war wieder, das war wieder einer tritt über den Ball und ja, wenn man zu oft über den Ball tritt, ist das natürlich über die Saison gesehen, kommt dann halt sowas raus. Das haben wir ja schon festgestellt und es ist genau so, ja. Das Spiel ist quasi ein Sinnbild der Saison. Nochmal ein Wort zur Reaktion der Fans jetzt nach Spielende? Ja, also das sieht man, vielleicht kommt die Frage auch noch, aber ich kann sie schon mal vorweg nehmen. Hier wird nichts untergehen und die bricht auch nicht zusammen, weil ja im Endergebnis, also ganz vernünftig und sachlich analysiert, ist ja jetzt nichts passiert, was nicht vorhersehbar war. Uns geht es ja darum und das haben wir ja auch schon mehrfach gesagt und ihr habt es ja auch schon geschrieben, das liegt ja auch auf der Hand. Das Problem ist ja ein bisschen das Wie, nicht das Ob. Und das Wie werden wir natürlich aufarbeiten müssen und da wird man mal schauen müssen, was alles... ... nicht so gut gelaufen ist, was man hätte besser machen können vom sportlichen Bereich insgesamt, von allen. Das ist klar, also hier geht es ums Wie und grundsätzlich ist es ja so, dass hier auch was draußen... ... also wenn ich sage, es bricht nicht zusammen, hat das nicht nur was mit Finanzen zu tun und mit Zusammenhalt intern, sondern hat das auch was mit den Fans und mit den ganzen Leuten hier zu tun. Dass wir hier, wir werden erstmal traurig sein ein paar Tage. Und dann... ... dann geht es wieder Helm auf, Visier hoch und dann geht es in die neue Saison.

Automatisch erstellte Abschrift des Audios:

Der Abstieg kommt jetzt nicht mehr ganz überraschend. Trotzdem, wie bitter ist es jetzt heute Abend? Sinnbildlich, wie das heute vonstattengegangen ist, wie das Spiel gelaufen ist, wie das Gegentor gelaufen ist. Sinnbildlicher kann es nicht sein. Und deswegen, wir waren ja ein bisschen darauf vorbereitet, jetzt ist es so passiert. Trotzdem, ja, scheiße, ein scheiß Gefühl, das muss man einfach sagen. Also hast du Gründe, warum sich das so ein bisschen wie so ein roter Faden durch die Saison gezogen hat, dieses Sinnbildliche? Als allererstes haben wir zu wenig Punkte. Das ist das Entscheidende, deutlich zu wenig Punkte. Dann haben wir viele individuelle Fehler gemacht in vielen Spielen. Wir haben, glaube ich, ein bisschen, wenn wir die Situation schon mal gehabt hätten, dass man auch mal in der Woche mal in München acht Stück kriegen kann, und spielt aber dann gegen eine Mannschaft, die irgendwo ebenbürtig ist, dann ist es, glaube ich, auch noch mal was anderes, weil das war für viele in der Mannschaft Neuland, diese Situation, dass eben diese Bundesliga ja eigentlich geteilt ist. Also es gibt eine Hälfte an Mannschaften, gegen die man wirklich irgendwie gewinnen kann und eine Hälfte, wo ich sage, da muss halt alles fluppen. Und das war für viele halt was Neues, auch für mich persönlich, wo man dann eben diese hohen Niederlagen, die wir teilweise bekommen haben, erstmal verkraften musste. Und ich glaube, wenn uns einer am Anfang der Saison sieht, der sagt, das ist ein bisschen wie ein Schuss in die Hand, der muss halt alles fluppen. Wenn man gesagt hätte, wenn wir gegen die unteren vier, fünf, sechs in der Liga punkten, dass wir dann realistisch gesehen nicht absteigen, dann hätte ich gesagt, okay, wie soll das möglich sein? Aber es ist tatsächlich so. Das war leider aber zu spät. Und deswegen, das ist, glaube ich, einer der Gründe, so ein bisschen dieses Gefühl für die Bundesliga zu haben, weil ich glaube, das hatte der eine oder andere zu wenig. Und noch mal ein Wort zur Reaktion der Fans jetzt eben nach Spielende? Ja, was soll ich? Also ich bin ja Woche für Woche die Leute am Loben, weil es wirklich sensationell ist. Ja, also super Feingefühl. Und deswegen haben wir das ja auch bewusst gemacht mit der Runde. Also ich glaube nicht, dass es in vielen Vereinen noch so viele Leute gibt, die dann auch noch da sind und wo man denen auch die Hand geben kann. Aber das können wir als Mannschaft dann irgendwie in der Form zurückgeben, wenn es im Ergebnis nicht stimmt. Erstmal geht es eigentlich um das Ergebnis und das hat heute nicht gestimmt. Dann probiert man es eben dementsprechend so. Und ich glaube, dass die Leute wissen, dass der Weg ja auch weitergeht. Und dafür Chapeau. Und wenn jemand Bundesliga verdient hätte, dann wären es die Leute da draußen.

Automatisch erstellte Abschrift des Audios:

Heute bei uns ist man mit Würde, glaube ich, abgestiegen. Wir haben probiert, uns auf dem Platz nochmal mit Haltung zu zeigen. Und das, was danach war, war immer auch eine Haltung der Lilienfans. Das war, glaube ich, ein gutes Statement für die Wochen und Monate, die jetzt vor uns liegen, wo wir das genau brauchen, nämlich eine Stabilität. Und die werden wir uns auch wieder, denke ich, erarbeiten gemeinsam.