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Hass und Hetze im Netz: Immer mehr Spitzensportler betroffen

Hass und Hetze im Netz - Immer mehr Spitzensportler betroffen

Ronny Zimmermann (l-r), 1. Vizepräsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Thomas Weikert, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), und Benjamin Krause, Oberstaatsanwalt, sprechen auf dem DFB-Campus auf der Pressekonferenz von Deutscher Fußball Liga (DFL), dem DOSB, dem DFB und der Staatsanwaltschaft Frankfurt unter dem Motto „Der Sport gemeinsam gegen Hate Speech“.
© dpa

Ronny Zimmermann (l-r), 1. Vizepräsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Thomas Weikert, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), und Benjamin Krause, Oberstaatsanwalt, sprechen auf dem DFB-Campus auf der Pressekonferenz von Deutscher Fußball Liga (DFL), dem DOSB, dem DFB und der Staatsanwaltschaft Frankfurt unter dem Motto „Der Sport gemeinsam gegen Hate Speech“.

"Ich werde dich finden und dann breche ich dir deine Beine." Nur einer von unzähligen Hasskommentaren gegen Sportlerinnen und Sportler im Netz. Auf einer Pressekonferenz von DFB, DFL und DOSB wurde deshalb Hatespeech am Montag zum Thema gemacht. Auch HIT RADIO FFH engagiert sich schon länger gegen Hass im Netz. 

Es gibt unzählige schlimme Beispiele. Gerade ist die Eishockey-WM in Tschechien gestartet. Kapitän ist der in Frankfurt geborene Moritz Müller. Er bekam nach einer Niederlage seines Vereins Kölner Haie Anfang des Jahres Messer und Bluttropfen Emojis geschickt. Später schreibt der gleiche Mann unter ein Familien-Foto über Müllers Kinder: "Ich würde diese Würmer für so ein schreckliches Spiel von dir töten."

Auch Basketballer werden wüst beschimpft

Akeem Vargas von den MLP Academics Heidelberg musste einst über sich lesen: „Vargas ist ein kompletter Wichser. Wie kann man so ein Hurensohn sein? Wieso ist der Bastard noch auf dem Feld?". Auch Nationalspieler und Basketball-Weltmeister Dennis Schröder erhielt mehrfach Todesdrohungen.

Rassistische Angriffe bei U17-WM 

Vor allem ausgeprägt ist der Hass im Netz aber bei Fußballerinnen und Fußballern. Hate Speech war vor allem auch bei der U 17-Weltmeisterschaft in Indonesien im Winter 2023 ein Riesenthema. Besonders in den Anfangstagen des Turniers wurden deutsche U 17-Juniorennationalspieler in den Sozialen Netzwerken rassistisch angegriffen.

Ngankam hält dagegen

Jessic Ngankam steht bei Eintracht Frankfurt unter Vertrag und ist aktuell an Mainz 05 ausgeliehen. Ngankam und der Dortmunder Moukoko wurden nach jeweils einem verschossenen Elfmeter bei der U21-EM massiv rassistisch im Netz beleidigt. Ngankam selbst postete dann quasi als Antwort: "Schlimm, dass es noch immer „Menschen“ gibt, die sich hinter anonymen Accounts verstecken, um rassistisch zu pöbeln. Ihr könnt mir nichts“. 

Schutz der deutschen Athleten

Damit Fälle wie die von Akeem Vargas und Jessic Ngankam zukünftig weniger werden, will der deutsche Sport seine Athletinnen und Athleten mit Blick auf die Fußball-EM und die Olympischen Spiele im Sommer vor Hass im Internet schützen. 

KI soll dabei helfen

Der DOSB wird den Athletinnen und Athleten für Olympia in Paris nach eigenen Angaben eine KI-basierte Lösung anbieten, die Angriffe auf den Social-Media-Kanälen bereits vor Veröffentlichung herausfiltert und die Möglichkeit bietet, schwere Verstöße an die ZIT zu melden und gezielt Anzeige zu erstatten.

Politik ist auch in der Verantwortung

Die Verbände wollen ihren eigenen Beitrag leisten und sehen gleichzeitig auch die Politik in der Verantwortung. Sie fordern die Politik auf, die Strafverfolgung von Hass im Internet gegenüber Athletinnen und Athleten zu erleichtern. Bislang können laut DFB, DOSB und DFL beispielsweise Beleidigungen und Verleumdungen nur verfolgt werden, wenn die Sportlerin oder der Sportler für jedes Posting einen schriftlichen Strafantrag stellt. Aus Sicht der Verbände muss die Strafverfolgung auch ohne ausdrücklichen Strafantrag ermöglicht werden.

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