Trainingslager in Blankenhain - DFB: Grammatikstunde mit Thomas Müller
Thomas Müller fühlt sich noch wie ein Fan der Nationalmannschaft. Vor seinem wohl letzten großen Turnier hat ihn der Bundestrainer mit diversen Sonderaufgaben betraut - inklusive Grammatikschulung.
Erst ein lauter Knall, dann schallendes Gelächter. Noch bevor Thomas Müller geräuschvoll das DFB-Podium betritt, wird fröhlich geraunt: Typisch Thomas Müller. Bestes Entertainment ist bei ihm garantiert, und wenn es durch ein unverschuldetes Poltern ist.
Müller ist kein Hofnarr
Auf die Rolle des Hofnarren im Schloss Blankenhain hat das Bayern-Urgestein aber keine Lust. "Ich habe nicht den Auftrag, Leute zu unterhalten. Dadurch kommen wir nicht weit", sagte der 34-Jährige am Dienstag in Thüringen. "Wir leben davon, dass jeder sich optimal einbringen kann", sagt der Turnierveteran.
Es wird nicht alles zufliegen
"Wir brauchen uns auf keinen Fall zu verstecken, aber wir brauchen auch nicht so zu tun, als ob uns alles zufliegt", referiert Müller über den sportlichen Ist-Zustand zweieinhalb Wochen vor dem Eröffnungsspiel gegen Schottland in der Heimat München. "Es gibt dazu keine Alternative, als aus dem Häuschen zu sein", beschreibt er sein Gefühl beim Blick auf die Nationalmannschaft.
Grammatik ist wichtig
Gefallen hat Bundestrainer Nagelsmann, wie Müller den jungen Bayern-Kollegen Aleksandar Pavlovic bei der Ankunft in Thüringen jedem DFB-Mitarbeiter vorstellte. Der Routinier sieht hier und da bei manchen jungen Profis im Kader noch einen Erziehungsauftrag - und sei es in deutscher Grammatik. "Ab und zu ermahne ich schon, dass man ein 'Der, Die, Das' in den Satz einbaut", sagte Müller, der über den Jugendslang auch staunt. Er selbst sei eben eher Jodler als Rapper. Aber: "Man lernt nie aus."
DFB-Karriereende noch nicht sicher
Über ein Karriereende im DFB-Trikot wird er wohl - anders als sein Weggefährte Toni Kroos - spontan nach dem Turnier entscheiden. "Ich bin jetzt noch nicht am Abtreten, sondern denke an die Aufgaben, die vor uns liegen. Alles andere wird man dann sehen." Mit weiteren Einsätzen könnte er in beiden DFB-Ranglisten Lukas Podolski einholen, der in der Spätphase seiner DFB-Karriere in andere Weise als Unterhaltungskünstler fungierte.