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Ich sage erstmal ins Telefon. Hallo, Caro Schäfer. Hi, hallo zusammen. Caro, vielen herzlichen Dank erstmal, dass du dir so kurz vor der Abreise in so eine kleine Stadt in Frankreich noch Zeit nimmst für uns. Wie ist deine Stimmung? Wie geht es dir im Moment gerade so? Ja, mir geht es ziemlich gut. Es ist eine aufregende Zeit. Knapp jetzt vor Olympischen Spielen. Die Olympischen Spiele sind ja jetzt schon eröffnet. Deswegen sind die Olympischen Spiele schon in vollem Gange. Ich muss mich ja noch ein bisschen gedulden. Ich habe jetzt noch über eine Woche oder gehe heute eine Woche bis zur Anreise ins Olympische Dorf und noch über eine Woche Zeit für meinen Olympischen Siebenkampf. Von daher ist die Anspannung, würde ich jetzt mal sagen, steigt schon ganz gut. Was macht man jetzt so die letzten Tage, bevor es jetzt wirklich an die Abreise geht und so weiter? Musst du noch was organisieren oder ist das jetzt rein Training? Nee, das ist jetzt wirklich die Ruhe vor dem Sturm. Also ab jetzt, du bist jetzt mein letzter Termin, mein letzter öffentlicher Medientermin, sage ich jetzt mal so, weil dann ist es wirklich Zeit, in den Fokus reinzugehen. Ich schaue mir gerne jetzt ab und an jetzt auch die Olympischen Spiele an, aber halt auch nicht den ganzen Tag, sondern versuche wirklich auch den Fokus jetzt auf meinen Wettkampf zu legen und mich da so ein Stück weit auch abzuschirmen. Ich würde es jetzt wirklich so beschreiben als die Ruhe vor dem Sturm und einfach diese große innere Vorfreude auf das Olympische Dorf und ja, auf alles, was dann eben die Olympischen Spiele mit sich bringen. Du hast gerade gesagt, du guckst auch schon. Was guckst du da jetzt? Wie viele Stunden hängst du da jetzt dann auch vom Fernsehen oder so? Nee, ich gucke mir schon die Sportarten an, die ich immer schon ein Faible hatte, habe. Ich gucke mir Männerhandball viel an, aber auch Männerbasketball sehr interessant. Und auch allein die Schwimmarena finde ich sehr imposant, diese ganze Atmosphäre und die Stimmung. Ja, und vor allem, weil die Schwimmer jetzt auch schon so gut vorgelegt haben. Es ist natürlich schon so eine Euphorie auch im deutschen Team. Von daher freue ich mich da sehr drauf. Das heißt, du hast auch Kontakt mit anderen Sportlern im Moment schon, die schon in Paris sind? Nee, noch gar nicht. Also das muss man ja wirklich sagen. Da bin ich noch komplett außen vor. Das ist ja dann meistens erst dann der Kontakt, der wirklich auch entsteht dann im Olympischen Dorf. Von daher bin ich jetzt gespannt, wenn die ersten Leichtathleten jetzt auch ins Dorf dann ziehen und man da die ersten Informationen dann auch bekommt, also eben von den Teamkollegen. Das ist immer eine spannende Zeit, weil dann schon vieles sich schon mal ein bisschen herauskristallisiert. Wie ist das Essen? Wie sind die Transportwege? Gerade auch, dass die zehn Kämpfer vor uns dran sind, fast eine Woche, um zu gucken, wie ist dann der Combined Event Room, der Restroom ist. Wie ist das Essen vor Ort? Gibt es Schlafmöglichkeiten? Wie sind die Fahrtwege? Das ist immer ganz spannend und auch ganz gut, wenn man am Ende dran ist, weil man sich dann schon mal so ein bisschen informieren kann. Ja, das glaube ich auch. Aber liest du dann auch so Schlagzeilen wie Transport ist furchtbar, Essen ist furchtbar? Liest du das mal in den Zeitungen oder nicht? Ja, ich habe das auch mitbekommen. Aber ja, ich meine, ich kenne jetzt Rio. Rio war auch okay. Tokio fand ich das Essen schon wirklich für meine Verhältnisse schon herausragend gut. Und ich denke, ja, das ist immer so, ich glaube, individuell, welche Standardlatten man hat, was so das High End ist. Aber Transportwege, denke ich, sind für uns relativ kurz, weil ich habe gesehen, unsere Leichtwegstätte ist nur zwei Kilometer vom Olympischen Dorf entfernt. Das macht es für uns diesmal mal wirklich auch leichter. Hoffentlich eben deswegen auch schnelle Transportwege in den großen Pausen zurück ins Olympische Dorf. Von daher, ja, ich denke, das muss sich auch dann in den Olympischen Spielen während des Zeitraums auch ein bisschen einspielen dann auch. Und wenn du dir das jetzt so, du hast es gerade so schön geschildert, der letzte öffentliche Termin. Wie muss man sich das jetzt dann vorstellen? Tauchst du dann jetzt ab wie so eine Taucherin ins Meer und bist für nichts und niemanden mehr erreichbar? Oder wie machst du das dann jetzt? Nee, also ich bin schon für Familie und Freunde natürlich noch offen und erreichbar. Aber ich versuche natürlich trotzdem auch größere Menschenansammlungen jetzt halt auch zu meiden. Es ist natürlich trotzdem wichtig für mich. Deswegen haben wir uns auch nicht für das, zusätzlich für das Pre-Camp in Chiembaum auch entschieden. Ich brauche diese Freiheit auch im Kopf noch. Ich kann mich jetzt nicht 24-7 nur auf meinen Wettkampf konzentrieren, sondern brauche auch schon so ein Stück weit diese Freizeit auch frei entscheiden zu können. Wenn ich jetzt mal in die Stadt nochmal bummeln möchte oder noch ein Eis essen möchte, dann mache ich das, um mir einfach einen freien Kopf zu kriegen. Oder ich spazieren gehen möchte, gehe ich spazieren. Und dann mich auch mit den engsten Freunden und Verwandten noch zu treffen, dann mache ich das auch. Aber vom Prinzip her ist es wirklich jetzt reiner Fokus aufs Training und so ein bisschen im Kopf sich noch auch ein bisschen Ablenkung zu gönnen, sage ich mal so. War das auch so ein bisschen mit der Grund, warum du jetzt kurz vor den Olympischen Spielen dann deine Entscheidung, was deine Karriere angeht, auch so bekannt gegeben hast, dass du das quasi aus dem Kreuz hast? Naja, ich meine, es war wie gesagt eine lange Zeit. Es war eine lange Zeit. Es war eine lange Zeit. Es war ein langer Entscheidungsprozess in meinem Kopf schon. Aber ich finde für mich, wie gesagt, wie ich das auch schon in meinem Post beschrieben habe, für mich gibt es keinen schöneren Rahmen, als die größte Sportbühne der Welt zu nutzen, um Lebewohl zu sagen nach 20 Jahren Leistungssport. Für mich ist es aber auch wichtig, dass dementsprechend auch die Medien und das Fernsehen darüber Bescheid weiß, um es auch entsprechend kommentieren zu können. Ich finde, man hat so lange auch mit den Medien zusammengearbeitet, dass es ein schöner Rahmen ist, es auch zu kommentieren, als direkt nach den Olympischen Spielen dann auch zu sagen so, das war es jetzt. Ich finde, dass es irgendwie beidseits, wenn man lange zusammengearbeitet hat auch, dann finde ich, hat es auch einen schöneren Rahmen verdient, dann auch zu sagen, ich gehe jetzt. Oder dass auch die Medien Bescheid wissen, wenn ich vielleicht nach den 800ern emotional reagiere, dass es halt auch einfach bezogen auf meine ganze Karriere ist und nicht nur jetzt schlussendlich, ob gut oder schlecht dann in Paris, sondern das ist halt wirklich der finale Wettkampf für mich. Und den möchte ich entsprechend auch genießen. Genießen und auch irgendwie, ja, was du da so in deinem Kopf hast, irgendwie ja was Schönes nochmal mitnehmen wahrscheinlich. In welcher Form auch immer dieses Mitnehmen dann da ist. Was hast du dir denn selber vorgenommen? Ja, ich denke, für mich ist es wirklich ein Siebenkampf zum Genießen. Ich denke, ich bin in einer wirklich guten Verfassung. Es wird ein bisschen abhängig davon sein, wie gut ich mit den Sprüngen zurechtkomme. Das war ja immer so ein bisschen meine Schwachstelle, auch in diesem Jahr. Das wird entscheidend sein, wie weit ich jetzt am Ende dann vorne lande. Klar, wäre eine Top-10- bzw. Top-8-Platzierung wirklich schön. Wir sind sehr, sehr eng beieinander in der Konkurrenzsicht im Siebenkampf. Von daher wird wirklich die Tagesform entscheidend sein. Und solange ich über diese Ziellinie hinausgehe und mit einem lächelnden Gesicht zufrieden mit mir sein kann, dann werde ich auch happy mit dem Siebenkampf sein. Und was können wir aus Hessen dir irgendwie mitgeben? Was können wir tun, dass es dir gut geht in Paris und dass du so gut wie möglich alles hinkriegst? Hängt euch entweder live vor den Fernseher in die Livestreams und verfolgt den Siebenkampf. Oder eben live vor Ort in Paris sogar noch lieber. Aber irgendwo natürlich einfach den Siebenkampf verfolgen, Daumen drücken und lauthals dann den Fernseher anschreien. Das werden wir definitiv tun. Vielen, vielen Dank Caro und toi toi toi toi toi. Vielen lieben Dank.