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Ich habe eine unserer Olympia-Siegerinnen direkt neben mir sitzen. Lisa Tertsch, unsere Darmstädterin, die einzige echte Hessin im Team unserer Triathleten. Lisa, wenn du da mal so auf den Main guckst, was ist dreckiger? Der Main oder war die Seine doch dreckiger zum Schwimmen? Ich glaube schon die Seine. Und die Seine hatte vor allem wesentlich mehr Strömung. Fällt mir so beim ersten Blick auf. Wie war das denn wirklich? Also wir haben uns ja alle vor den Fernsehern gefragt, ihr seid da rein. War es eklig oder war es dann einfach Augen zu und durch? Oder wie hat man das gemacht? Also die Augen habe ich nicht zugemacht, sonst wüsste ich nicht mehr, wo ich hinschwimmen soll. Aber ich habe mir da ehrlich gesagt nicht so viele Gedanken drum gemacht. Nicht, weil es mich nicht interessiert, sondern weil es einfach in dem Moment nicht weiterhilft. Ich will ja einen guten Wettkampf machen. Und es war klar, jeder springt da rein, wenn der Wettkampf stattfindet. Und wenn man dann zu viel zweifelt und überlegt und die Energie auf sowas lenkt, dann fehlt die Energie woanders. Und deswegen habe ich das einfach ausgeblendet, weil da kann ich eh nichts machen. Und am Ende haben deine Teamkollegen mit dir zusammen diese Goldmedaille geholt. Du musstest ja relativ lange warten, bis die anderen zwei nach dir noch. Du warst ja die Nummer zwei Starterin. Was hast du da im Ziel die ganze Zeit gemacht? Hast du die noch angefeuert oder was macht man in der Zeit? Die Zeit vergeht schon. Erst mal hat man ja selber gerade ein Rennen hinter sich und ist ziemlich platt. Dann muss man wieder zum Startbereich zurückgehen. Erst mal ein bisschen was essen und trinken. Das ist ja schon eine Weile her in dem Moment. Und dann bin ich einfach im Innenbereich ein bisschen hin und her gelaufen, weil man da ganz gut das Rennen auch verfolgen konnte. Und ja, am Ende bin ich halt in den Zielkanal gegangen, um zu schauen, wie es dann ausgeht am Ende. Und was war es dann für ein Gefühl, als du gemerkt hast? Ey, es hat tatsächlich geklappt. Wir haben Gold. Ich konnte tatsächlich erst mal gar nicht so richtig glauben, dass es jetzt wirklich geklappt hat. Also ein Rennen hat ja immer ziemlich viele Höhen und Tiefen und es ist nie vorbei, bis man wirklich über die Ziellinie gelaufen ist. Und ja, als es dann geklappt hat, war es schon ziemlich überwältigend. Aber danach kam auch noch ganz schön viel auf einen zu. Also das Rennen war noch nicht zu Ende in dem Fall. Eigentlich geht es ja da erst dann richtig los. Ich meine, ihr habt einen Marathon jetzt schon auch so gesehen oder einen Triathlon. Ja, das war ja auch schon ein bisschen ein Rennen. Ihr habt einen Triathlon schon hinter euch. Ehrungen, ihr geht von Pontius zu Pilatus oder wie viel Schlaf kriegst du ab? Wie ist das im Moment für dich? Also ich achte schon darauf, dass es meinem Körper weiterhin gut geht. Also die Nächte sind weiterhin so lang wie immer. Sonst klappt das bei mir alles nicht mehr so gut. Und sonst, ja, ist natürlich jetzt viel außenrum, ein bisschen Medien und alles. Aber ja. Da muss man auch ein bisschen auf sich selbst aufpassen und schauen, was für ein richtig ist. Ja, und vor allen Dingen einfach mal genießen, oder? Ist das noch genießen oder ist es schon Stress? Nö, ist auf jeden Fall genießen. Also man hat ja jetzt was Großes geschafft. Ich habe dafür viel und lange gearbeitet und auch Rückschläge hinnehmen müssen. Und wenn es dann mal gut läuft, dann versuche ich da auch meine Energie daraus zu ziehen für den weiteren Weg. Ja. Hast du die Goldmedaille jetzt eingestellt? Tag und Nacht immer an deiner Seite oder wie? Oder hast du die irgendwie in safe und nur dabei, wenn du sie mal vorzeigen möchtest? Oder wie ist das jetzt? Die ist bei mir zu Hause, aber die ist jetzt nicht andauernd präsent. Also, ja. Es ist schön, dass es geklappt hat, aber das Leben geht halt auch wieder weiter irgendwann. Und ja, das war jetzt ein Schnappschuss und der ist super. Aber es kommen jetzt auch noch ein paar weitere Rennen. Ja. Ja. Ja. Ja. Ja. Ja. Ja. Ja. Ja. Ja. Ja. Ja. Ja. Ja. Ja. Ja. Ja. Ja. Ja. Ja. Wenn man sich zu sehr auf seine Folgen ausruht, dann merkt man das, glaube ich, auch. Von daher freue ich mich, dass es geklappt hat und es gibt mir viel Selbstvertrauen und natürlich Freude und Genießen. Aber ich merke auch, dass es weitergeht, das Leben. Ich merke schon, du hast schon den Fokus. Aber nicht so trotz, ich habe die Medaille ja vorhin bei dir um den Hals baumeln sehen und habe ich das richtig gesehen? Du hast sie in der Socke drin, damit sie nicht beschädigt wird? Ja. Was ist das für eine Socke? Eineikhals normale Socke aus meinem Sockenschrank. Ja. Ja. Hast du die einfach so gegriffen oder hast du dir gedacht, das ist vielleicht eine ganz gute Variante, die aufzuheben? Ich habe darauf geachtet, dass sie noch nicht benutzt ist, aber mehr war das Kriterium noch nicht. Möchtest du am Schluss vielleicht einfach mal ein bisschen Grüße an die Kollegen und Freunde in deiner Heimat richten? Du bist ja Darmstädterin. Ja, also natürlich viele Grüße, aber ich würde vor allem sagen, dass ich ihnen sehr dankbar bin. Also ich würde lieber Danke sagen als oder Danke und viele Grüße. Und ja, also es gibt viele Leute in Darmstadt und in der Region Darmstadt, die mich auf meinem Weg unterstützt haben. Und ich denke, die betreffenden wissen, wovon ich, von wem ich rede. Und ja, vielen Dank. Ja, Lisa, dann sagen wir dir vielen Dank, dass du uns so viel Spaß gemacht hast bei Olympia und uns so emotional mitgenommen hast. Vielen Dank.