Jannik Sinner holt Titel - Australien Open: Zverev verliert Finale
Auch im dritten Grand-Slam-Finale reicht es für Alexander Zverev nicht zum ersehnten Triumph. Der deutsche Tennisstar muss sich dem Italiener Jannik Sinner geschlagen geben.
Alexander Zverev senkte den Kopf, gratulierte seinem übermächtigen Gegner fair am Netz und ließ sich enttäuscht auf der Bank nieder. Der deutsche Tennisstar hat die Krönung bei den Australian Open im Final-Showdown gegen Jannik Sinner verpasst und muss weiter auf seinen ersten Grand-Slam-Titel warten. Der 27-Jährige verlor gegen den Weltranglistenersten und Titelverteidiger aus Italien verdient mit 3:6, 6:7 (4:7), 3:6.
Dritte Final-Pleite bei Grand-Slams
Zverevs Final-Trauma setzte sich in der Rod Laver Arena fort. Nach den US Open 2020 und den French Open im Vorjahr kassierte der Hamburger nun auch in Melbourne eine Niederlage beim letzten Schritt Richtung Grand-Slam-Turniersieg. In der Geschichte des Profitennis hatten vor ihm nur fünf Spieler ihre ersten drei Grand-Slam-Finals verloren.
Sinner schreibt Geschichte
Sinner, der seinen 21. Sieg in Serie holte, schrieb dagegen Tennis-Geschichte für sein Heimatland. Er ist mit drei Grand-Slam-Titeln der erfolgreichste Spieler Italiens - und das im Alter von gerade mal 23 Jahren. Zusätzlich zum Prestigegewinn streicht Sinner auch noch ein Preisgeld in Höhe von umgerechnet 2,11 Millionen Euro ein. Zverev darf sich immerhin mit einer Prämie von 1,14 Millionen Euro trösten.
Nationalfeiertag in Australien
Am australischen Nationalfeiertag hatte Zverev in den Aufschlagspielen seines Gegners kaum Zugriff. Er selbst hatte größere Probleme, sein Service durchzubringen. Nach zwei abgewehrten Breakbällen beim Stand von 1:2 feuerte sich Zverev laut selbst an: "Let's go!"
Sinners Griff an den Oberschenkel
Doch Sinner nutzte schließlich seine sechste Breakchance und holte sich verdient den ersten Satz, weil er bei den meisten längeren Ballwechseln der Sieger war. Zverev machte vor allem mit der Vorhand zu viele Fehler, die Länge in seinen Schlägen passte oft nicht. Auch einige Stopps und Volleys misslangen. Auch im zweiten Durchgang war Zverev zunächst mit der Qualität seiner Schläge unzufrieden. Mehrmals deutete er einen Wurf seines Schlägers auf den Boden an. Sinner, der während des Turniers mit körperlichen Problemen zu kämpfen hatte, musste aber beim Stand von 3:4 eine Schrecksekunde überstehen: Nach einem langen Ausfallschritt griff er sich mit der Hand an den hinteren linken Oberschenkel.
Netzroller entscheidend in Satz 2
Danach bewegte sich der Italiener zunächst nicht mehr ganz so rund. Zverev witterte nun seine Chance und spielte etwas risikofreudiger. Im verlorenen Tiebreak hatte der Deutsche großes Pech, als er durch einen Netzroller zum 4:5 entscheidend ins Hintertreffen geriet. Auf der Bank ließ er dann seinen Frust raus, indem er den Schläger auf seine Tasche drosch.
Keine Breakchance
Auch im dritten Satz war Sinner in den entscheidenden Situationen besser. Nach einem geschafften Break enteilte er dem Deutschen, der bis zum Schluss keine einzige Breakchance bekam. Der Weltranglistenerste verwandelte nach 2:42 Stunden seinen ersten Matchball.