Nordische Kombination - Armbruster schreibt in Seefeld Geschichte
Kombiniererin Nathalie Armbruster hat deutsche Wintersport-Geschichte geschrieben. Die 19-Jährige siegte beim Weltcup im österreichischen Seefeld und sorgte damit für den ersten Weltcup-Erfolg für Deutschland in der Nordischen Kombination der Frauen überhaupt.
Im Compact-Rennen setzte sich Armbruster nach einem Sprung sowie dem anschließenden Fünf-Kilometer-Lauf souverän durch.
"Bin völlig überwältigt"
Bei ihrem insgesamt 15. Podestplatz verwies sie die Norwegerin Gyda Westvold Hansen um 37,7 Sekunden auf Platz zwei, Dritte wurde Haruka Kasai (41,7 Sekunden) aus Japan. "Ich bin völlig überwältigt, mir laufen die Tränen runter. Ich bin so unfassbar glücklich", sagte Armbruster, die vor dem Rennen "sehr, sehr nervös" gewesen sei. Trainer Florian Aichinger war ebenfalls begeistert: "Ein historischer Tag für uns, wir haben so lange darauf hingearbeitet. So einen Tag kann man nur genießen."
Armbruster schreibt erst Geschichte und dann Abitur
Armbruster, die am Freitag im Massenstart-Wettbewerb schon Dritte geworden war, profitierte auch von der Disqualifikation der norwegischen Weltcup-Gesamtführenden Ida Marie Hagen, deren Anzug beim Springen nicht regelkonform war. Sie hatte bisher alle Saisonrennen gewonnen. Damit hat Armbruster, die in diesem Jahr ihr Abitur schreibt, auch beste Chancen auf den Premierensieg des erstmals auch für Frauen ausgetragenen sogenannten Seefeld-Triples. Das endet am Sonntag mit einem Gundersen-Wettbewerb, mit einem Sprung und dem abschließenden Langlauf.
Auch Geiger läuft aufs Podest
Bei den Männern schaffte es Peking-Olympiasieger Vinzenz Geiger als Dritter ebenfalls auf das Podest. Nur die beiden Norweger Jens Luraas Oftebro und Jarl Magnus Riiber waren schneller. "Ich ärgere mich, es ist ein bisschen schade", sagte Geiger in der ARD. Er habe einen taktischen Fehler kurz vor dem Schluss gemacht und so nicht mehr in den Zielsprint eingreifen können. Am Sonntag will er im Kampf um die ersten drei Plätze des Seefeld-Triples wieder angreifen