Diana und ihr Team vom #DRK-Kreisverband Vulkaneifel e.V. haben schon in der Flutnacht ihr Menschenmöglichstes getan, um Hilfe zu leisten.
— Rotes Kreuz / DRK (@roteskreuz_de) July 12, 2022
Bis heute stehen sie den betroffenen Menschen zur Seite.
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Wir helfen. Wir bleiben. pic.twitter.com/LpUtVFfvSY
Ein Jahr nach der Flut im Ahrtal: Wiederaufbau dauert noch lange
FFH-Reporter im Flutgebiet - Ein Jahr nach der Katastrophe im Ahrtal
Zum ersten Jahrestag der tödlichen Ahr-Flutkatastrophe sind am Donnerstag die Spitzen des Staates in das Flusstal gekommen.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat mit Betroffenen, Helfern und Kommunalpolitikern in den Gemeinden Altenahr und Dernau gesprochen. Dabei begleitete ihn die rheinland-pfälzische Regierungschefin Malu Dreyer (SPD). Anschließend reiste Steinmeier nach Euskirchen in Nordrhein-Westfalen, um dort an einem Gedenkgottesdienst für die dortigen Flutopfer teilzunehmen.
Bundeskanzler bei zentraler Gedenkveranstaltung
Während das Staatsoberhaupt somit nicht mehr an der zentralen Ahr-Gedenkveranstaltung am Abend in Bad Neuenahr-Ahrweiler teilnahm, wurde dort Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) als Gast ohne Redebeitrag erwartet. Im Kurpark der stark flutgeschädigten Kreisstadt hatten sich dabei bis zu 2.000 Menschen versammeln.
Spitzen-Politiker: Menschen nicht alleine lassen
Unser Reporter war bei der Veranstaltung vor Ort. Sie begann mit einer Schweigeminute und bei vielen Menschen ließ der Jahrestag Erinnerungen an die Todesängste in der Flutnacht hochkommen. Bundeskanzler Scholz versprach, aus der Katastrophe zu lernen, um künftig besser gerüstet zu sein.
FFH-Reporter berichten aus dem Ahrtal
HIT RADIO FFH beleuchtet die Situation vor Ort ein Jahr nach der Flut. Unsere Reporter haben mit Betroffenen gesprochen - vom Bürgermeister einer Ahr-Gemeinde über eine Lehrerin bis hin zum Betreiber des Freibads in Ahrweiler, das seit kurzem wieder geöffnet hat.
Fazit: Der Wiederaufbau im Ahrtal wird noch sehr lange dauern. Straßen sind repariert, viele Brücken zumindest behelfsmäßig wieder aufgebaut. Aber: Es gibt immer noch unzählige Baustellen. Viele Häuser sind nach wie vor nicht bewohnbar.
Betroffene klagen, dass Stillstand herrsche. Sie fühlen sich im Stich gelassen. Einige versuchen, optimistisch zu bleiben - anderen geht allmählich die Kraft aus.
Zahlreiche Todesopfer
Alleine in Rheinland-Pfalz waren bei der Flutkatastrophe in der Nacht auf den 15. Juli 2021 mindestens 135 Menschen ums Leben gekommen - 134 im Ahrtal sowie ein Mann in der Eifel.
Zwei Menschen werden noch immer vermisst. In Nordrhein-Westfalen starben bei Hochwasser nach extremem Starkregen 49 Menschen.
Zum Nachhören: Bürgermeister im FFH-Interview
Im VIdeo: FFH-Reporter Yannick Schick im Ahrtal
Größter Hilfseinsatz seit dem Zweiten Weltkrieg
Das Deutsche Rote Kreuz in Hessen hat die Hilfeleistungen als seinen größten Einsatz seit dem Zweiten Weltkrieg bezeichnet. Mehr als 1000 freiwillige Helfer aus Hessen seien in der Zeit nach dem 15. Juli 2021 in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz im Einsatz gewesen, teilte der DRK-Landesverband in Wiesbaden mit.
Eine wichtige Rolle hätten die Helferinnen und Helfer in der Aufbereitung und Verteilung von Trinkwasser im Katastrophengebiet gespielt, hieß es.
Hessen bauen Trinkwasserversorgung wieder auf
Vier Monate lang hätten DRK-Freiwillige aus Hessen das Trinkwasserversorgungsnetz im Ahrtal aufgebaut und in Betrieb genommen. Die Lastwagen des Rotkreuz-Teams für die Verteilung des Wassers hätten eine Gesamtstrecke von insgesamt 118 000 Kilometern zurückgelegt.
Die Hilfen fürs Ahrtal sollen weitergehen, kündigen zahlreiche Organisationen wie das DRK, die Caritas oder der Arbeiter-Samariter-Bund an.
Zum Nachhören: Anwohnerin im FFH-Interview
Zum Nachhören: Lehrerin im FFH-Interview
Behördenversagen? Ex-Landrat im Visier der Ermittler
Ein Untersuchungsausschuss des rheinland-pfälzischen Landtags geht der Frage eines möglichen Behördenversagens bei der Flutkatastrophe im Ahrtal nach.
Ex-Ahr-Landrat Jürgen Pföhler hat in der Flutnacht einige Nachbarn gewarnt, aber wenig unternommen, um die Katastrophe mit mindestens 134 Toten abzuwenden: Das haben Ermittler des Landeskriminalamts (LKA) und Nachbarn Pföhlers zuletzt ausgesagt.
Pföhler selbst schweigt
Der CDU-Politiker habe fast keine eigenen Bemühungen unternommen, die Flutkatastrophe abzuwenden, sagte ein LKA-Ermittler. "Er hat sich in Sicherheit gebracht und wenige Nachbarn in seinem unmittelbaren Umfeld gewarnt."
Pföhler selbst machte, sichtlich mitgenommen, unter Berufung auf die strafrechtlichen Ermittlungen gegen ihn von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch.
Auch seine Frau schwieg vor dem Untersuchungsausschuss über die Flutnacht. Am Telefon habe sie ausgesagt, Pföhler sei an dem Abend bei ihr gewesen, und ab und zu weg gewesen, berichtete der LKA-Beamte.