Polens Präsident Duda: Kein gezielter Angriff auf das Land
Polens Präsident Duda - Raketeneinschlag kein gezielter Angriff
Der Raketeneinschlag in Polens Grenzgebiet zur Ukraine war nach Angaben von Präsident Andrzej Duda kein gezielter Angriff auf das Nato-Land.
Es gebe auch keine Beweise dafür, dass die Rakete von Russland abgefeuert worden sei, sondern es handele sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um eine ukrainische Flugabwehrrakete, sagte Duda. Die im polnischen Grenzgebiet zur Ukraine eingeschlagene Rakete gehört nach Angaben der polnischen Regierung zum Flugabwehrsystem des Typs S-300. Am Ort der Explosion in dem polnischen Dorf Przewodow seien Trümmer eines solchen Flugabwehrgeschosses gefunden worden, schrieb Polens Justizminister Zbigniew Ziobro am Mittwoch auf Twitter. Dieses werde sowohl von der russischen als auch von der ukrainischen Armee eingesetzt.
Einschlag wohl von ukrainischer Flugabwehrrakete
Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki sagte, die bisherigen Erkenntnisse ließen mit hoher Wahrscheinlichkeit darauf schließen, dass es zu der Explosion in Przewozow in der Folge eines Abschusses einer russischen Rakete gekommen sei, danach sei dann eine in der Sowjetunion hergestellte Flugabwehrrakete, die sich in ukrainischem Besitz befunden habe, auf polnisches Gebiet gefallen.
Zwei Tote in Polen
Am Dienstag war eine Rakete in dem polnischen Dorf sechs Kilometer von der Grenze zur Ukraine eingeschlagen. Zwei Menschen starben. Polens Präsident Andrzej Duda sagte, der Raketeneinschlag sei kein gezielter Angriff gewesen. Es gebe auch keine Beweise dafür, dass die Rakete von Russland abgefeuert worden sei, sondern es handele sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um eine ukrainische Flugabwehrrakete.
Krisensitzung der Nato
Auch die Nato hat nach den Worten ihres Generalsekretärs Jens Stoltenberg keine Hinweise darauf, dass der Raketeneinschlag ein vorsätzlicher Angriff war. "Das ist nicht die Schuld der Ukraine", betonte Stoltenberg. Russland trage letztendlich die Verantwortung, da es seinen illegalen Krieg gegen die Ukraine fortsetze. Die Ermittlungen zu dem Vorfall sind Stoltenberg zufolge weiter im Gange.
Polen ist Mitglied der EU und des westlichen Verteidigungsbündnisses Nato.
Hessen bekundet Solidarität mit Polen
Hessen hat nach dem Einschlag der Rakete im polnischen Grenzgebiet zur Ukraine seine Solidarität mit Polen bekundet. Ihr Mitgefühl gelte den Familien und Freunden der beiden Toten, erklärten Ministerpräsident Boris Rhein und Europaministerin Lucia Puttrich (beide CDU) in Wiesbaden. Es sei jetzt wichtig, mit Besonnenheit und Weitsicht auf diesen Vorfall zu reagieren und ihn mit größter Sorgfalt aufzuklären. Hessen ist seit mehr als 20 Jahren über die Partnerregion Wielkopolska eng mit Polen verbunden.
Bereits im März dieses Jahres hatte Hessen seine Unterstützung bei der Behandlung von Kriegsverletzten und kranken Kindern aus der Ukraine angeboten, die in Krankenhäusern der Partnerregion behandelt wurden. "Wir werden unsere polnischen Freunde auch weiterhin ohne Wenn und Aber unterstützen, wenn Hilfe gebraucht wird", bekräftigten Rhein und Puttrich.