Angst vor dem Wolf: Halter fordern mehr Schutz für Tiere
Angst vor dem Wolf - Mahnwache vor Wiesbadener Landtag
Viele Weidetierhalter in Hessen haben Angst vor dem Wolf und fordern mehr Schutz für ihre Tiere vom Land Hessen. In Wiesbaden sind einige Betroffene zu einer Mahnwache in der Nähe des Landtags zusammenkommen.
Lange Zeit wurden Wölfe in Deutschland massiv gejagt und fast ausgerottet. Seit einigen Jahren ist der Wolf aber wieder auf dem Vormarsch und kehrt zurück. Für den Artenschutz sind das gute Nachrichten. Vielen Menschen und besonders Weidetierhaltern bereitet diese Entwicklung dagegen Kopfzerbrechen und sorgt für erhitzte Gemüter.
Wolfsmanagementplan der Landesregierung
Ein Wolfsmanagementplan der Landesregierung soll Rahmenbedingungen schaffen und für einen konfliktfreien Umgang mit dem Wolf sorgen. 15 Wolfssichtung-Verdachtsfälle listet das Land allein im Januar auf. Unter anderem bei Sontra im Werra-Meißner-Kreis oder in Haunetal im Kreis Hersfeld-Rotenburg. Dort wurde jeweils ein Reh gerissen.
Auf der Webseite des hessischen Wolfszentrums sind Fotos und Videos von Wolfssichtungen zu sehen.
Mehrere Wolfs-Territorien in Hessen
Das Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie teilte auf FFH-Nachfrage mit, im laufenden Monitoringjahr 2022/2023 seien in den hessischen Territorien Rüdesheim, Wildflecken und im Bereich des Stölzinger Gebirges Welpen nachgewiesen worden. Ein Wolfspaar in Ludwigsau konnte in dem laufenden Monitoringjahr bisher nicht bestätigt werden. Seit November 2022 gibt es ein neues Territorium im Bereich Hochtaunuskreis/Wetteraukreis mit einem bestätigten Einzelwolf.
Viele fühlen sich von Politik im Stich gelassen
Wer Ziegen, Schafe, Rinder oder Pferde hat, macht sich Sorgen. Wie sollen die Tiere geschützt werden? Viele fühlen sich von der Politik im Stich gelassen. Im Landtag ist das Thema debattiert worden. So fordert die FDP unter anderem eine Wolfspopulationsstudie nach dem Vorbild Niedersachsens in Auftrag zu geben.