Horrorunfall in Bad Langensalza - Sieben Menschen sterben in Thüringen
Bei dem furchtbaren Verkehrsunfall in Thüringen am Samstagnachmittag kommen immer mehr Details an Licht. So hatte der 45 Jahre alte Unfallverursacher wohl keinen Führerschein und da auch Alkoholkonsum nicht ausgeschlossen wird, ist eine Blutentnahme angeordnet worden. Das Testergebnis wird am Montag erwartet.
Insgesamt sieben Menschen kamen bei dem Unfall mit drei Fahrzeugen ums Leben - darunter gleich fünf erst 19-jährige Menschen. Sie hatten gemeinsam in einem Wagen gesessen, der unmittelbar nach dem Zusammenstoß in Flammen aufgegangen war, wie eine Polizeisprecherin am Sonntag mitteilte. In einem weiteren Fahrzeug sei ein 60-jähriger Fahrer verbrannt. Ein weiterer 44-jähriger Beifahrer starb. Drei weitere Personen wurden den Angaben zufolge verletzt und befinden sich in umliegenden Krankenhäusern. Nach Polizeiangaben schwebte einer von ihnen am Sonntagmorgen noch immer in Lebensgefahr.
Unfallstelle bleibt vorerst voll gesperrt
Zwei weitere, unter ihnen der mutmaßliche Unfallverursacher, wurden ins Krankenhaus gebracht, wie ein Sprecher der Landeseinsatzzentrale sagte. Die Bergungsarbeiten dauerten bis in den späten Abend an, die Unfallstelle bleibt vorerst voll gesperrt. Ein Gutachter soll sich den Unfallort noch einmal ansehen, danach muss die Straße erst gereinigt werden. Anschließend soll überprüft werden, ob der Straßenbelag beschädigt wurde. Davon hängt es den Angaben zufolge ab, wann die Strecke wieder für den Verkehr freigegeben werden kann.
Unfallverursacher geriet wohl in den Gegenverkehr
Den Angaben zufolge war ein Fahrzeug auf der B247 bei Bad Langensalza unterwegs, als es aus zunächst ungeklärter Ursache in den Gegenverkehr geriet. In der Folge stieß der Fahrer mit zwei entgegenkommenden Fahrzeugen zusammen. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei gerieten zwei der Fahrzeuge in Flammen und brannten vollständig aus. Erst nach den Löscharbeiten konnten die Leichen der Insassen geborgen werden. Weitere Details zum genauen Unfallhergang waren zunächst nicht bekannt. Um die Ursache zu klären, ist ein Gutachter hinzugezogen worden. Die Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen.
Unfallort gilt nicht als Unfallschwerpunkt
Der Unfall ereignete sich in einer langgezogenen Kurve, die Straße hat dort nur eine Fahrspur pro Richtung. Die Stelle gelte nicht als Unfallschwerpunkt, teilte die Polizeisprecherin auf Nachfrage mit.
Psychologische Unterstützung für beteiligte Einsatzkräfte
Einen Unfall dieser Intensität mit sieben getöteten Personen, an dem ausschließlich Autos beteiligt waren, hat es in Nordthüringen nach Polizeiangaben noch nicht gegeben. Für alle beteiligten Einsatzkräfte sei es eine besondere Herausforderung gewesen. Ihnen werde psychologische Unterstützung angeboten, hieß es.
Ministerpräsident Ramelow fassungslos
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) schrieb am Abend im Kurznachrichtendienst Twitter: "Ich trauere um die Toten und fühle mit den Angehörigen. Soviel Leben in Sekunden ausgelöscht. Es bleibt Fassungslosigkeit."