Warnstreik an 50 hessischen Kliniken: zentrale Kundgebung in Frankfurt
Kundgebung in Frankfurt - Warnstreik an 50 hessischen Kliniken
Im Tarifstreit um mehr Geld ruft der Marburger Bund Ärztinnen und Ärzte kommunaler Krankenhäuser in Hessen heute (09. Mai) erneut zu einem ganztägigen Warnstreik auf. Planbare Termine und Untersuchungen in den Kliniken fallen deswegen teilweise aus.
Auf dem Frankfurter Römerberg ist am Mittag (13.00 Uhr) eine zentrale Kundgebung der deutschlandweiten Proteste geplant. Dazu erwartet die Ärztegewerkschaft rund 5.000 Teilnehmer.
Streik betrifft 50 Kliniken in Hessen
Hessenweit seien rund 50 Klinken vom Streik betroffen, kündigte der Marburger Bund Hessen an. Planbare Termine und Untersuchungen seien zum Teil verschoben worden. Um eine medizinische Notfallversorgung der Patienten sicherzustellen, seien den Krankenhäusern zudem Notdienstvereinbarungen angeboten worden.
Rund 50 Kliniken in Hessen betroffen
Bestreikt werden unter anderem das Klinikum Darmstadt, die Helios Dr. Horst Schmidt-Kliniken Wiesbaden, das Sana Klinikum Offenbach, das Klinikum Frankfurt-Höchst, die Hochtaunus-Kliniken, das Klinikum Kassel, das Klinikum Fulda sowie das Klinikum Hanau.
2,5 Prozent mehr Geld plus Inflationsausgleich
Mit dem Streik soll der Druck auf die Arbeitgeber nach bislang vier Verhandlungsrunden ohne Ergebnis erhöht werden. Der Marburger Bund fordert für die rund 55.000 Ärztinnen und Ärzte an den kommunalen Kliniken einen Inflationsausgleich für die Zeit seit der jüngsten Entgelterhöhung im Herbst 2021 sowie eine Gehaltsanhebung um 2,5 Prozent.
Arbeitgeber kritisieren Streik
Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) kritisiert eine mangelnde Kompromissbereitschaft des Marburger Bundes. Auch für den erneuten Warnstreik gibt es wenig Verständnis.
Verhandlungsführer: Streik wird auf Kosten der Patientinnen und Patienten ausgetragen
„Vor dem Hintergrund unseres Einigungswillens ist diese Drohkulisse, die der Marburger Bund mit seiner Streikankündigung aufbaut, völlig inakzeptabel“, so der Verhandlungsführer der VKA, Wolfgang Heyl. „Ich habe kein Verständnis, dass bei so weit fortgeschrittenen Verhandlungen erneut Warnstreiks auf dem Rücken der Patientinnen und Patienten ausgetragen werden.“
Nächste Verhandlungsrunde in zwei Wochen
Am 22. Mai wollen die Ärzte-Vertretung und die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) zur fünften Verhandlungsrunde zusammenkommen.