"Vor allem wollen wir helfen, evakuierte Menschen versorgen zu können. Das @THWLeitung bereitet deshalb bereits jetzt mit Hochdruck deutsche Hilfslieferungen für die betroffene Region vor. Unsere Hilfslieferungen werden wir binnen kürzester Zeit auf den Weg bringen." (2/3)
— Bundesministerium des Innern und für Heimat (@BMI_Bund) June 6, 2023
Staudamm in Ukraine zerstört: Tausende Menschen vom Wasser bedroht
Staudamm in Ukraine zerstört - Tausende Menschen vom Wasser bedroht
Nach einer schweren Explosion an einem Staudamm im Süden der Ukraine ist das angrenzende Wasserkraftwerk nach Angaben beider Kriegsparteien zerstört. Etwa 16.000 Menschen die im Unfeld des Kachowka-Stausees leben sind jetzt von Überschwemmungen bedroht.
Durch die breite Bresche in der Mauer strömten Wassermassen aus dem Kachowka-Stausee ungehindert aus und setzten viele Ortschaften im Süden der Ukraine unter Wasser. Der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal sprach von Überschwemmungsgefahr für bis zu 80 Ortschaften. Entlang des Nordufers sahen die ukrainischen Behörden 16.000 Menschen in Gefahr. Angaben über Tote oder Verletzte gab es zunächst nicht.
Warnung vor Verschlechterung der Lage
Britische Geheimdienste rechnen indes mit weiteren Folgen. "Die Struktur des Damms wird sich in den nächsten Tagen voraussichtlich weiter verschlechtern, was zu weiteren Überschwemmungen führen wird", teilte das britische Verteidigungsministerium am Mittwoch mit. Auf Fotos und Videos hat es den Anschein, dass ein Teil der Staumauer noch steht.
Westen macht Russland verantwortlich
Der Westen und die Ukraine machten Moskau für die Sprengung des Damms verantwortlich. Präsident Wolodymyr Selenskyj verglich sie mit dem Einsatz einer Massenvernichtungswaffe. "Das ist die größte menschengemachte Umweltkatastrophe in Europa seit Jahrzehnten", so Selenskyj.
Moskau weist Vorwürfe zurück
Russland wies jegliche Schuld von sich. "Wir erklären offiziell, dass es sich hier eindeutig um eine vorsätzliche Sabotage der ukrainischen Seite handelt, die auf Befehl (...) des Kiewer Regimes geplant und ausgeführt wurde", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Beweise legte er nicht vor. Präsident Wladimir Putin werde über alle Entwicklungen informiert, sagte er.
Das Bundesinnenministerium auf Twitter
Faeser kündigt Hilfe an
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) kündigte Unetstützung für die Ukraine an. "Wir werden der Ukraine zur Seite stehen, um diese Katastrophe inmitten des von Putin geführten verbrecherischen Angriffskrieges zu bewältigen", so Faeser in einem Tweet des Bundesinnenministeriums. Auch das Technische Hilfswerk (THW) bereite sich auf Hilfslieferungen in die betroffenen Regionen vor. "Das THW behält die Entwicklungen im Blick und ist in Bereitschaft, um direkt Hilfe zu leisten", hieß es in einer Mitteilung. Vor allem Wasserfilter und Stromerzeuger würden dringend benötigt.
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