Unwetter über Nord und Ostsee - Windrad bei Rostock knickt um
Ein aufziehendes Unwetter hat in Skandinavien zu Überschwemmungen, Bränden und Wasserschäden geführt. Sowohl in Schweden als auch im benachbarten Norwegen kam es zu teils heftigen Niederschläge. Bei Gnoien in Mecklenburg-Vorpommern knickte ein Windrad um und fiel in sich zusammen.
Auch in Dänemark war die Lage am Montag regnerisch, stürmisch und ungemütlich. Mehrere Polizeibezirke meldeten umgestürzte Bäume.
Passagierzug in Schweden entgleist
Im Bahn-, Fähr- und Luftverkehr kam es in Schweden und Norwegen zu vereinzelten Verspätungen, Streckensperrungen und Fahrtabsagen. Manche Straßen wurden überflutet und mussten ebenfalls gesperrt werden. In der Nähe von Hudiksvall rund 300 Kilometer nördlich von Stockholm entgleisten zwei Waggons eines Passagierzuges. Der Bahndamm habe an der Stelle wegen des kräftigen Regens nachgegeben, teilte die schwedische Polizei mit. Drei Menschen seien ins Krankenhaus gebracht worden - das Ausmaß ihrer Verletzungen sei unklar.
Blitze sorgen für Stromausfall
Bereits am Sonntag waren in Schweden nach Beginn des Unwetters mehr als 25.000 Blitze registriert worden. Im südschwedischen Malmö gab es in dessen Folge nach Angaben des Rundfunksenders SVT einen größeren Stromausfall, von dem vorübergehend über 5.000 Stromkunden betroffen waren. Unter anderem in der Region Västernorrland Hunderte Kilometer weiter nördlich wurden Überschwemmungen in Häusern und Kellern gemeldet.
Eines der kräftigsten Gewitter der letzten 25 Jahre
Norwegische Meteorologen rechneten damit, dass sich die Lage in ihrem Land weiter verschärfen und sich das Unwetter vielerorts zu einem der kräftigsten der vergangenen 25 Jahre entwickeln wird. Das Meteorologische Institut des Landes gab Unwetterwarnungen für große Teile Südnorwegens heraus. In mehreren Gemeinden wurde auch vor Erdrutschen gewarnt. Behörden rieten dazu, von zu Hause aus zu arbeiten. In Erwartung von kräftigem Wind kündigte der Freizeitpark Kongeparken in Ålgård bei Stavanger bereits an, am Dienstag geschlossen zu bleiben.
Windrad in Mecklenburg Vorpommern umgeknickt
Sturmtief "Zacharias", das für die Unwetter in Skandinavien verantwortlich ist, hatte zuvor in Österreich und Slowenien gewütet. Von dort zog das Tief auch über Mecklenburg-Vorpommern. Dort blieben sicherheitshalber mehrere Fähren im Hafen. Bei Gnoien im Landkreis Rockstock knickte ein Windrad um. Zunächst war offenbar ein Teil eines Flügels abgebrochen. Zunächst drehte sich das Rad weiter, bis schließlich die ganze Anlage in sich zusammenfiel.