Mord ohne Leiche in Hammersbach: Lebenslange Haft für Angeklagten
Mord ohne Leiche in Hammersbach - Lebenslange Haft für Angeklagten
In einem Prozess um einen Mord ohne Leiche hat das Landgericht Hanau den Angeklagten zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Gericht habe die Mordmerkmale der Heimtücke und der niedrigen Beweggründe gesehen, sagte eine Gerichtssprecherin auf FFH-Nachfrage.
In ihrem Urteil gingen die Richter über die Forderung der Staatsanwaltschaft hinaus. Diese hatte in dem Fall den Mann wegen Mordes und unerlaubten Waffenbesitzes angeklagt, im Verfahren dann wegen Totschlags auf zwölf Jahre und fünf Monate plädiert. Die Nebenklage plädierte auf Mord und die Verteidigung wollte einen Freispruch für den 60-jährigen Angeklagten.
Indizien seien eindeutig
Die Richter sahen es der Sprecherin zufolge in einer Kette von Indizien als erwiesen an, dass der Deutsche das Opfer im Januar 2021 in einem Werkstattgebäude in Hammersbach im Main-Kinzig-Kreis ermordet hat. So will ein Zeuge gesehen haben, wie Opfer und Beschuldigter in das Gebäude gegangen sind. Ebenso sollen Schläge und Stöhnen gehört worden sein.
Jahrelange Streitigkeiten
Im Vorfeld habe es jahrelange Streitigkeiten unter anderem wegen Mietzahlungen und eine Reihe von Zivilprozessen gegeben. Nach Auffassung des Gerichts habe der 60-Jährige das Opfer loswerden wollen.
Urteil noch nicht rechtskräftig
Die Leiche des 79-jährigen Geschäftsmannes und Werkstattvermieters wurde bis heute nicht gefunden. Das Auto des Opfers war einen Tag später in einem Industriegebiet in der Nähe des Bahnhofes von Maintal-Bischofsheim gefunden worden. Wenige Hundert Meter weiter wurde zudem sein Handy entdeckt. Darauf fanden sich auch Blutspuren des 79-Jährigen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
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