Unwetter und Blindgänger - 19 Mal "Cell Broadcast"-Alarm in Hessen
Über das neue Katastrophen-Warnsystem Cell Broadcast sind seit dem Start vor einem halben Jahr bisher 19 Warnmeldungen in Hessen verschickt worden. Das ergibt sich aus Daten des Mobilfunkanbieters Vodafone.
Mehr als 180 Menschen starben bei der Flutkatastrophe im Sommer 2021 in Rheinland-Pfalz und NRW. Manch einer von ihnen hätte sich vielleicht retten können, wäre er frühzeitig gewarnt worden. Das vor sechs Monaten aktivierte Cell Broadcast-Warnsystem soll das sicherstellen.
Warnung vor schwerem Unwetter in Kassel Ende Juni
In Hessen lösten Behörden unter anderem wegen Weltkriegsbombenfunden sowie wegen Bränden und Probealarmen Alarm aus. Auch vor dem schweren Unwetter am 22. Juni im Raum Kassel wurde gewarnt. Bundesweit meldete das Warnsystem außerdem verschmutztes Trinkwasser, einen Waldbrand und einen Amoklauf.
Schriller Alarm auf kompatiblen Handys
Lösen Behörden eine Warnmeldung aus, wird diese dann von den drei Mobilfunk-Netzbetreibern Vodafone, Deutsche Telekom und O2 übermittelt. Das Cell-Broadcast-Warnsystem ergänzt die bereits vorhandenen Warnkanäle, also Sirenen, Rundfunk, TV und Apps wie Nina oder Katwarn. Bei dem in Deutschland recht neuen System werden Nachrichten wie Rundfunksignale an alle kompatiblen Geräte geschickt, die in einer Funkzelle eingebucht sind - daher der Name Cell Broadcast. Es erscheint ein Text auf dem Handy-Display, der auf eine Gefahr hinweist, und es schrillt laut.
Bundesweiter Warntag am 14. September
Für den 14. September ist ein bundesweiter Warntag geplant - alle kompatiblen Geräte sollen um 11.00 Uhr eine Nachricht bekommen, um die bundesweite Funktionsfähigkeit des Systems zu testen. Nach Schätzung von Vodafone werden dann mehr als 50 Millionen kompatible Handys schrillen.