Deutsche Oscar-Hoffnungen - Hüller, Wenders und Catak
Die deutschen Regisseure Wim Wenders und Ilker Catak sind mit ihren Filmen "Perfect Days" (für Japan) und "Das Lehrerzimmer" (für Deutschland) in der Sparte bester internationaler Film für einen Oscar nominiert. Das gab die Film-Akademie in Los Angeles am Dienstag bekannt.
Neben Deutschland und Japan sind drei weitere Länder in der Sparte "International Feature Film" vertreten: Italien ("Io Capitano"), Großbritannien ("The Zone of Interest") und Spanien ("Die Schneegesellschaft"). Die 96. Oscar-Verleihung im Dolby Theatre in Hollywood ist für den 10. März geplant.
Darum geht's in den Filmen
"Das Lehrerzimmer" handelt von einem Konflikt an einer Schule, der aus dem Ruder läuft. Im Zentrum steht eine junge Lehrerin (Leonie Benesch), die eine Diebstahlserie an ihrer Schule aufklären will. "Perfect Days" spielt in Tokio und erzählt von einem Mann namens Hirayama (Koji Yakusho), der als Toiletten-Reiniger arbeitet, mit seinem einfachen Leben zufrieden scheint und sehr im Moment lebt.
Wenders mehrfach leer ausgegangen
Wenders war bereits dreimal für einen Dokumentarfilm-Oscar nominiert: 2000 mit der Musiker-Doku "Buena Vista Social Club", 2012 mit dem 3D-Tanzfilm "Pina" über Pina Bausch sowie 2015 mit der Doku "Das Salz der Erde" über den brasilianischen Fotografen Sebastião Salgado. Am Ende ging der Regisseur aber immer leer aus.
Catak mit Studenten-Preis
Catak hat 2015 bereits einen Studenten-Oscar gewonnen. Sein Abschlussfilm "Sadakat" an der Hamburg Media School holte damals in der Sparte "Bester ausländischer Film" den Studenten-Oscar in Gold.
Vier deutsche Filme in dieser Kategorie ausgezeichnet
Erst vier deutsche Produktionen gewannen bislang den Preis für den besten internationalen (nicht-englischsprachigen) Film. Vor "Im Westen nichts Neues" war das zuletzt 2007 Florian Henckel von Donnersmarck mit dem Stasi-Drama "Das Leben der Anderen" gelungen. 1980 hatte die Romanverfilmung "Die Blechtrommel" von Volker Schlöndorff den Auslands-Oscar erhalten, 2003 "Nirgendwo in Afrika" von Caroline Link.
Sandra Hüller für Oscar nominiert
Die deutsche Schauspielerin Sandra Hüller ist für ihre Hauptrolle in dem Justizdrama "Anatomie eines Falls" für einen Oscar nominiert. Das gab die Film-Akademie in Los Angeles bekannt. In dem Film der französischen Regisseurin Justine Triet spielt Hüller (45) eine erfolgreiche Schriftstellerin unter Mordverdacht. Es ist die erste Oscar-Nominierung für die aus Suhl in Thüringen stammende Schauspielerin, die in Leipzig lebt.
Vier weitere Schauspielerinnen nominiert
Mit Hüller treten in der Sparte "Beste Hauptdarstellerin" vier weitere Schauspielerinnen an: Lily Gladstone ("Killers of the Flower Moon"), Carey Mulligan ("Maestro"), Annette Bening ("Nyad") und Emma Stone ("Poor Things").
Mit Europäischem Filmpreis geehrt
Hüller war kürzlich für einen Golden Globe nominiert gewesen, doch bei der Preisvergabe Anfang Januar unterlag sie in der Sparte "Beste Darstellerin in einem Filmdrama" der US-Amerikanerin Lily Gladstone (37, "Killers of the Flower Moon"). Im Dezember war Hüller mit dem Europäischen Filmpreis als beste Darstellerin ausgezeichnet worden.
Darum geht's in dem Film
In "Anatomie eines Falls" geht es um die Schriftstellerin Sandra, die mit ihrem Mann Samuel und ihrem fast blinden Sohn Daniel in den französischen Alpen lebt. Als Samuel tot vor dem Chalet gefunden wird, sieht alles nach einem üblen Sturz aus. Doch es dauert nicht lange, bis Sandra verdächtigt wird, ihren Mann umgebracht zu haben und sich dafür vor Gericht verantworten muss.
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