Lokführer-Streik beendet - Gewerkschaft setzt Bahn neues Ultimatum
Nach dem Ende des 35-Stunden-Streiks der Lokführer hat die Deutsche Bahn ihr Angebot im Regional- und S-Bahn-Verkehr in Hessen schrittweise wieder ausgeweitet. Im Fernverkehr bleibe es im Tagesverlauf noch im Wesentlichen beim "Grundangebot", teilte eine Bahn-Sprecherin mit.
"So können wir sicherstellen, dass wir zu Betriebsbeginn am Samstag wieder überall ohne Einschränkungen fahren können."
Bahn empfiehlt Platzreservierung
Da viele Menschen ihre Reisen auf das Wochenende verschoben hätten, empfehle man den Fahrgästen im Fernverkehr eine Platzreservierung. "Außerdem bitten wir unsere Fahrgäste, sich vor Antritt ihrer Reise auch noch einmal in den Auskunftsmedien wie bahn.de oder dem DB Navigator über aktuelle Fahrtmöglichkeiten zu informieren", so die Sprecherin.
Streik dauert 35 Stunden
Der Ausstand, zu dem die Lokführer-Gewerkschaft GDL ihre Mitglieder aufgerufen hatte, begann in der Nacht zum Donnerstag und endete am Freitag um 13.00 Uhr. Betroffen war unter anderem der S-Bahnverkehr im Rhein-Main-Gebiet - mehrere Linien waren eingestellt worden, andere fuhren lediglich im 60-Minuten-Takt. Auch die Kurhessenbahn war betroffen, nicht aber U-Bahnen, Straßenbahnen und Busse.
Fünfter Ausstand seit November
Die GDL hatte am Montag zu dem Streik im Tarifstreit mit der Bahn aufgerufen. Es ist bereits der fünfte Ausstand im seit November laufenden Konflikt. Knackpunkt dabei ist die Forderung der Gewerkschaft nach einer Absenkung der Wochenarbeitszeit von 38 auf 35 Stunden für Schichtarbeiter ohne finanzielle Einbußen. Eine vierwöchige Verhandlungsphase hinter verschlossenen Türen war vergangene Woche trotz des Einsatzes externer Vermittler gescheitert.
Bahn will wieder verhandeln
Der bundeseigene Konzern hat der GDL eine Wiederaufnahme der abgebrochenen Tarifverhandlungen an diesem Montag angeboten. Es gebe eine entsprechende Einladung an die GDL, sagte ein Konzernsprecher am Freitag in Berlin. Die GDL will das Angebot nur dann annehmen, wenn die Bahn ein neues und verbessertes Tarifangebot vorlegt, wie die Gewerkschaft mitteilte. Dafür setzte sie der Bahn eine Frist bis Sonntag, 18 Uhr.