Streik am 12.03. und 13.03.: Einschränkungen bei S-Bahnen und Regionalzügen https://t.co/TpVH7P2M50
— RMV Info (@RMVinfo) March 11, 2024
Bahn scheitert erneut vor Gericht: Lokführerstreik läuft weiter
Lokführer-Streik beendet - Notfahrplan der Bahn lief stabil
Am Hessischen Landesarbeitsgericht wollte die Bahn den Lokführerstreik stoppen - und hat auch in zweiter Instanz verloren. Damit ging der Ausstand der GDL weiter. Seit Mittwochmorgen 02.00 Uhr ist der Streik beendet.
Die Deutsche Bahn scheiterte am Dienstag in Berufung vor dem Hessischen Landesarbeitsgericht. Bereits am Montagabend hatte das Arbeitsgericht Frankfurt eine einstweilige Verfügung gegen den Ausstand abgelehnt. Damit dauerten die Behinderungen für Millionen Fahrgäste an.
Streik-Start im Güterverkehr
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hatte in dem Tarifstreit bei der Deutschen Bahn gestern Abend zum nächsten Warnstreik aufgerufen. Bereits um 18:00 Uhr hatte der Ausstand im Güterverkehr begonnen - er soll heute um 18:00 Uhr enden.
Personenverkehr seit heute früh bestreikt
Am frühen Dienstagmorgen um 2.00 Uhr hat die Bahn im Personenverkehr die Arbeit niedergelegt - der Streik sollte 24 Stunden dauern.
Notfahrplan der Bahn funktioniert
Mit dem Streikbeginn der Lokführer ist der Notfahrplan der Deutschen Bahn im Fern-, Regional und S-Bahnverkehr wie geplant angelaufen. "Es ist uns gelungen, im Fernverkehr trotz der kurzfristigen Streikankündigung der GDL wieder ein Grundangebot von rund 20 Prozent des üblichen Fahrplans anzubieten", sagte eine Bahnsprecherin am Dienstagmorgen. Im Regionalverkehr ist das Angebot je nach Region unterschiedlich.
RMV rechnet mit Einschränkungen
Der Rhein-Main-Verkehrsverbund geht davon aus, dass von den Arbeitsniederlegungen Regionalzüge und S-Bahnen im RMV-Gebiet betroffen sein werden.
Bei den S-Bahnen dürfte es voraussichtlich Einschränkungen bei folgenden Linien geben:
Linie S1: Wiesbaden - Hochheim - Frankfurt - Offenbach Ost - Rödermark-Ober Roden
Linie S2: Niedernhausen - Hofheim - Frankfurt - Offenbach Ost - Dietzenbach
Linie S3: Bad Soden - Frankfurt West - Frankfurt Hbf - Frankfurt Süd - Langen - Darmstadt
Linie S4: Kronberg - Frankfurt West - Frankfurt Hbf - Frankfurt Süd - Langen
Linie S5: Friedrichsdorf - Bad Homburg - Oberursel - Frankfurt West - Frankfurt Hbf - Frankfurt Süd
Linie S6: Friedberg - Groß Karben - Bad Vilbel
Linie S7: Riedstadt-Goddelau - Groß Gerau-Dornberg - Frankfurt Stadion - Frankfurt Hbf
Linie S8: Wiesbaden - Mainz - Frankfurt Flughafen Regionalbahnhof - Frankfurt Hbf - Offenbach Ost (- Hanau)
Linie S9: Wiesbaden - Mainz-Kastel - Frankfurt Flughafen Regionalbahnhof - Frankfurt Hbf - Offenbach Ost - Hanau
Bei den Regionalbahnlinien dürfte es laut RMV folgende Einschränkungen geben:
Taunusstrecke (RE20, RB22): Linie RE20 entfällt / Linie RB22 verkehrt im Zweistundentakt und bedient auch die Halte der S-Bahn-Linie S2
Main-Weser-Bahn (RE30): verkehrt im 2-Stundentakt zwischen Frankfurt und Marburg; der Abschnitt Marburg - Kassel entfällt
Niddertal (RB34, RB48): Linie RB34 verkehrt im 2-Stundentakt; der Abschnitt Frankfurt - Bad Vilbel entfällt / Linie RB48 entfällt
Kinzigtal (RE5, RE50, RB51): Linie RE5 entfällt / Linie RE50: verkehrt im Stundentakt zwischen Hanau und Fulda und hält an allen Stationen zwischen Hanau und Fulda; der Abschnitt Frankfurt - Hanau entfällt / Linie RB51 entfällt
Kahlgrundbahn (RB56) : Fahrtenprognose zum GDL-Streik für Dienstag, 12.3. (PDF)
Main-Neckar-Ried (RE60, RB67/68, RE70): Linie RE60 entfällt / Linie RB67/68 verkehrt im 2-Stundentakt zwischen Frankfurt und Neu-Edingen/Friedrichsfeld; die Züge entfallen zwischen Neu-Edingen/Friedrichsfeld und Schwetzigen bzw. Hockenheim und Neu-Edingen/Friedrichsfeld - Heidelberg bzw. Wiesloch-Walldorf / Linie RE70: verkehrt im 3-Stundentakt mit Bedienung der Zwischenhalte der S-Bahn-Linie S7
Dreieich (RB61): verkehrt im 2-Stundentakt
Probleme auch beim NVV
Im NVV-Gebiet muss aufgrund des Streiks voraussichtlich mit Zugausfällen auf den folgenden Regionalzuglinien gerechnet werden:
- RE2 (Kassel <> Hann. Münden <> Eichenberg <> Erfurt)
Ersatz: Die Linie RB83 fährt wie gewohnt zwischen Kassel, Hann Münden und Eichenberg bzw. Göttingen. Für die Linien RE2 und RE9 verkehrt ein Schienenersatzverkehr mit Bussen zwischen Mühlhausen bzw. Sollstedt und Kassel. Die weitere Verbindung der RE2 zwischen Mühlhausen und Erfurt fällt voraussichtlich aus. - RE50 (Bebra <> Bad Hersfeld <> Fulda <> Frankfurt)und RMV-RE5 (Bebra <> Bad Hersfeld <> Fulda <> Frankfurt)
Ersatz: Die Linien RB5 und RE5 der Cantus fahren wie gewohnt zwischen Kassel, Bebra und Bad Hersfeld bzw. Fulda - RE30 (Kassel <> Wabern <> Schwalmstadt-Treysa <> Frankfurt), RB38 (Kassel <> Wabern <> Schwalmstadt-Treysa)und RE39/RB39 (Kassel <> Wabern <> Bad Wildungen)
Ersatz: Zwischen Frankfurt, Schwalmstadt, Wabern und Kassel fährt alle 2 Stunden die Linie RE98 der HLB. Zwischen Bad Wildungen, Fritzlar und Kassel kann auf BUS500 ausgewichen werden. - RB4 (Kassel <> Wolfhagen <> Bad Arolsen <> Korbach)
Ersatz: zwischen Wolfhagen und Kassel kann auf die RT4 ausgewichen werden. - RB81 Bodenfelde <> Northeim
- RE97/RB97 (Brilon Stadt <> Brilon Wald <> Willingen <> Korbach <> Frankenberg <> Marburg)
Ersatz: Zwischen Korbach und Frankenberg kann auf die Linien BUS 502 und BUS 530 ausgewichen werden. Es ist ein Umstieg in Lichtenfels erforderlich. Willingen kann auf die Linie BUS 567 ausgewichen werden. Diese verkehrt im Stundentakt.
Sofern für einige Linien Ersatzfahrpläne erstellt werden, finden Fahrgäste diese online auf den Seiten des NVV. Alle dort nicht aufgeführten Regionalzug- und RegioTramlinien sollen laut NVV voraussichtlich regulär fahren.
Informationen der Bahn
Die Bahn hat eine kostenlose Sonderhotline unter 08000 99 66 33 eingerichtet.
Gültigkeit der Tickets
Alle Fahrgäste, die bis einschließlich10.03.2024 ein Ticket für eine Reise 12.03.2024 gekauft haben und diese aufgrunddes GDL-Streiks verschieben möchten, können ihrTicket zu einem späteren Zeitpunkt nutzen. Die Zugbindung ist aufgehoben. Das Ticket gilt dabei für die Fahrt zum ursprünglichen Zielort auch mit einer geänderten Streckenführung. Sitzplatzreservierungen können kostenfrei storniert werden. Zudem haben Fahrgäste (im Fernverkehr) im Rahmen einer Sonderkulanz auch die Möglichkeit, ihre Reise vorzuverlegen und bereits am Montag, 11.03.2024 früher zu fahren.
Die Hintergründe des Streiks
Die Bahn hatte die GDL am Freitag zur Wiederaufnahme der Verhandlungen aufgefordert. Die GDL hatte Bereitschaft bekundet, am Montag wieder zusammenzukommen, unter der Voraussetzung, dass die Bahn ihr bis Sonntagabend um 18.00 Uhr ein neues Angebot unterbreite.
Bahn hatte für diesen Montag an Verhandlungstisch geladen
Die Bahn erneuerte jedoch lediglich ihr Angebot an die Lokführergewerkschaft GDL zur Wiederaufnahme der Tarifverhandlungen an diesem Montag. Angebote und Lösungen könnten direkt am Verhandlungstisch unterbreitet und erörtert werden, teilte der Konzern am Sonntagnachmittag mit.
Deutsche Bahn lässt GDL-Frist verstreichen
"Da der Arbeitgeber Deutsche Bahn (DB) die von der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) gesetzten Frist, bis zum 10. März 2024, 18:00 Uhr, ein schriftliches Angebot zu unterbreiten, unverrichteter Dinge hat verstreichen lassen, setzt die DB die Provokation fort und zwingt die GDL unweigerlich und zum Leidwesen der DB-Kunden die Auseinandersetzung fortzuführen", teilte die GDL mit.
DB: Einigung nur im Dialog
DB-Personalvorstand Martin Seiler hatte am Sonntagnachmittag noch betont: "Wir sind überzeugt, dass uns eine Einigung nur im Dialog am Verhandlungstisch gelingen wird." In dieser sehr weit fortgeschrittenen Phase der Verhandlungen in einen schriftlichen Austausch von Angeboten und Antworten überzugehen, sei nicht zielführend. Die DB sei alternativ auch bereit, in eine formale Schlichtung einzutreten.
DB bereit für Schlichtung
Eine formale Schlichtung würde bedeuten, dass eine oder zwei Personen als neutrale Dritte eingesetzt werden, um einen Tarifabschluss zu erzielen. Anders als die bereits eingesetzten Moderatoren gestalten Schlichter im Verfahren die Verhandlungsführung nach Ablauf und Inhalt. Zudem steht am Ende einer Schlichtung ein Schlichterspruch, falls sich die Tarifvertragsparteien nicht einvernehmlich verständigen konnten.
GDL nicht zufrieden mit bisherigen Angeboten
Die Moderatoren hatten eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit - ein Knackpunkt in den festgefahrenen Verhandlungen - in zwei Stufen von 38 auf 36 Stunden bei vollem Lohnausgleich bis 2028 vorgeschlagen. Der GDL genügt das in der vorgeschlagenen Form jedoch nicht. In einem Brief vom 8. März an die Verhandlungsführer der Bahn zeigte sich die GDL zudem unzufrieden mit der bislang angebotenen Lohnerhöhung und der Laufzeit des Tarifvertrages. 30 Monate seien zu lang. Nach Darstellung der GDL dringt die Bahn zudem auf den Wegfall bisheriger Urlaubswahlmodelle, was nicht zu akzeptieren sei.
Streik Nr. 5
Beim inzwischen fünften Arbeitskampf im laufenden Tarifkonflikt hatte die GDL am vergangenen Donnerstag und Freitag im Personenverkehr 35 Stunden gestreikt. Im Güterverkehr hatte der Ausstand bereits Mittwochabend begonnen und endete am Freitagmorgen um 5.00 Uhr.
Streiks auch bei Lufthansa und Bussen
Harte Zeiten auch für alle, die auf den Bus angewiesen sind: In Rheinland-Pfalz wird bei privaten Busbetrieben gestreikt. Der Aufruf gilt noch bis Sonntag (17.3.).
Bei der Lufthansa sind die Flugbegleiter zum Ausstand aufgerufen. Diesen Dienstag werden die Abflüge ab Frankfurt, morgen die ab München bestreikt.