Kopenhagener Wahrzeichen brennt - Feuer in alter Börse unter Kontrolle
Rauchsäulen über Kopenhagen: An einem der bekanntesten und ältesten Gebäude der Stadt bricht ein Feuer aus. Die historische Börse brennt lichterloh. Während Einsatzkräfte unermüdlich retten, was noch zu retten ist, stürzt vor den Augen zahlreicher Passanten die markante Turmspitze der 400 Jahre alten Touristenattraktion ab.
Am Nachmittag ist der Brand nach Angaben der Feuerwehr unter Kontrolle, doch die Frage nach der Ursache bleibt. Etwa 135 Kräfte seien im Einsatz gewesen.
Hälfte des Gebäudes erfasst
Den Angaben zufolge erfasste der Brand bereits bis zum Vormittag etwa die Hälfte des riesigen Gebäudes. "Wir sind uns der Einsturzgefahr sehr bewusst", sagte Frank Mikkelsen von der Feuerwehr auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Der Teil des Gebäudes, der näher zum Parlament liege, sei besonders von intensivem Feuer betroffen gewesen. Die Einsatzkräfte kämpften stundenlang gegen die Flammen an, konnten aber ein Übergreifen auf den anderen Teil verhindern.
Dänemark geschockt
Die Zerstörung eines seiner wichtigsten und bekanntesten Bauwerke ist ein Schock für das Land. Dänemarks Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen schrieb bei X: "Schreckliche Bilder aus Børsen. So traurig. Ein ikonisches Gebäude, das uns allen viel bedeutet. Unser eigener Notre-Dame-Moment." Damit bezog er sich auf das verheerende Feuer in der Pariser Kathedrale. Dort war vor fast genau fünf Jahren - am 15. April 2019 - ein Brand ausgebrochen, der das Dach der weltberühmten Notre-Dame-Kathedrale fast vollständig zerstörte. Bilder davon waren um die Welt gegangen.
Mehrere Kunstobjekte gerettet
Die alte Börse, in der sich heute die dänische Handelskammer befindet, die auch Eigentümerin des Bauwerks ist, beherbergt eine große Kunstsammlung. Darunter ist auch das Werk "Von der Kopenhagener Börse" von P.S. Krøyer. Während des Brandes wurde es von mehreren Personen davongetragen. Nach Angaben der Feuerwehr versuchten die Einsatzkräfte mit Unterstützung der royalen Armee die Kulturschätze in Sicherheit zu bringen. Doch auch Mitarbeiter halfen bei der Rettung der Kunstobjekte.
Gebäude wird aktuell restauriert
Die historische Börse liegt auf der östlichen Spitze der Insel Slotsholmen. Das Gebäude wurde 1625 mit einem Kirchturm fertiggestellt. Es wurde auf Anordnung von König Christian IV. im Stil der niederländischen Renaissance erbaut, um Kopenhagen in ein Finanz- und Handelszentrum zu verwandeln. Als Börse wird es nach Angaben der dänischen Handelskammer schon lange nicht mehr genutzt. Es wird derzeit restauriert und ist daher eingerüstet. Die Restaurierung sollte eine unsachgemäße Renovierung des Gebäudes im 19. Jahrhundert korrigieren und der Fassade ihr ursprüngliches Aussehen wiedergeben.