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Busstreik in Hessen: Private Fahrer streiken an drei Tagen

Noch bis heute Abend - Private Busfahrer streiken in Hessen

Das sollten die Bus-Pendler in Hessen auf dem Schirm haben: Nach dem langen Pfingstwochenende geht der Streik der privaten Busfahrer weiter - noch bis heute Abend.

Bereits am Freitag waren zahlreiche Busse ausgefallen. Nach Informationen der beiden Verkehrsverbünde NVV und RMV fielen Buslinien unter anderem im Kreis Kassel, im Schwalm-Eder-Kreis, in Hanau, in Gießen oder auch in Rüsselsheim aus.

Kaum Auswirkungen in den Großstädten

Auch in Frankfurt fuhr kaum ein Bus, aber in Hessens größter Stadt konnten die Kunden noch vergleichsweise leicht auf die verschiedenen Bahnen ausweichen. In den Großstädten Kassel, Darmstadt und Wiesbaden lief der Busverkehr hingegen weitgehend normal, weil für die meisten Fahrer dort andere Tarifverträge gelten.

Laut Verdi-Streikleiter Jochen Koppel beteiligten sich am Freitag in den privaten Busbetrieben Hessens 98 Prozent der Belegschaft an den Warnstreiks. Grund sind die erneut unterbrochenen Tarifverhandlungen für die rund 6.000 Beschäftigten privater Busunternehmen.

Verhandlungen sollen weiter gehen

Beim letzten Streik Ende April fielen zahlreiche Busse und Verbindungen aus. Am kommenden Freitag (24. Mai) soll dann wieder verhandelt werden.

Viele Städte in ganz Hessen betroffen

Betroffen sind nach Angaben der Gewerkschaft ver.di die Busbetriebe der Deutschen Bahn in Nordhessen (Homberg/Efze, Melsungen und Rotenburg), Busbetriebe in Fulda, Gießen, Frankfurt, Maintal, Offenbach, Oberursel, Hanau, Nidderau, Büdingen, Gelnhausen, Bad Homburg, Weiterstadt, Rüsselsheim und Wiesbaden. 

Frankfurt: Fast alle Busse fallen aus

Allein in Frankfurt werden voraussichtlich fast alle 68 Buslinien bestreikt, teilte die lokale Nahverkehrsgesellschaft Traffiq vorab mit. Darunter ist auch die Linie 61, die regelmäßig von Besucherinnen und Besuchern des regionalen Volksfestes Wäldchestag im Stadtwald genutzt wird. Die Kundinnen und Kunden könnten aber die übrigen öffentlichen Verkehrsmittel wie S-Bahnen, Straßenbahnen, Regionalzüge, U-Bahnen und zwei Kleinbuslinien nutzen.

Rüsselsheim: "Erhebliche Ausfälle"

Die Stadtwerke in Rüsselsheim teilten mit: "Inwieweit der Streikaufruf von Busfahrern der Stadtwerke umgesetzt wird, lässt sich sicher erst zu den angekündigten Zeiten erkennen. Es ist aber davon auszugehen, dass es infolge des Streiks im Stadtgebiet von Rüsselsheim auf allen Linien mit Bussen zu erheblichen Ausfällen kommen wird."

Gießen: Viele Busse bleiben stehen

In der Universitätsstadt Gießen fallen durch den Streik zahlreiche Buslinien aus. An den Streiktagen fahren nach den Angaben der Stadtwerke die Stadtbusse der folgenden Linien nicht:

  • Linien 1 - 3
  • Linie 5
  • Linie 7
  • Linie 10
  • Linie 18
  • Linien 800 - 802

Busausfälle in den Kreisen Kassel, Hersfeld-Rotenburg und Schwalm-Eder

Auch Busunternehmen, die im Auftrag des Nordhessischen Verkehrsverbunds (NVV) in den Landkreisen Kassel, Hersfeld-Rotenburg und Schwalm-Eder fahren, sind zum Streik aufgerufen, heißt es vom NVV. Fahrgäste müssten sich daher an den drei Tagen auf Fahrtausfälle einstellen. Diese Linien sind laut NVV vom Busstreik betroffen.

Linienverkehr in Osthessen fällt weitgehend aus

Der Warnstreik hat auch Auswirkungen auf den Busverkehr in der Stadt und im Landkreis Fulda. Wie der Betreiber RhönEnergie mitteilte, falle der Schüler- und Linienverkehr fast vollständig aus. Im Kreis Fulda sind alle Linien betroffen - auch im Kreis Hersfeld-Rotenburg fallen alle Linien der RhönEnergie aus. Im Main-Kinzig fahren die Busse nur ganz vereinzelt.

Kritik an "unnötigen Streiks"

In Darmstadt, Kassel und Wiesbaden soll der Busverkehr rollen wie geplant. Dort gelten für die Beschäftigten andere Tarifverträge. Kritik am Streik kommt vom Landesverband Hessischer Omnibusunternehmer (LHO): Verbandschef Volker Tuchan hält Streiks mit Blick auf eine weitere vereinbarte Tarifrunde für "unnötig und nicht mehr zeitgemäß".

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Jochen Koppel sagt unserem Reporter, dass die Bevölkerung auf die Situation aufmerksam gemacht werden muss.

Verdi-Streikführer: Darum müssen es drei Tage sein

Im Gespräch mit unserem Reporter sagt Jochen Koppel, ein Tag sei kein Tag.

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Verhandlungen gehen weiter

ver.di-Verhandlungsführer Jochen Koppel zeigte sich nach der fünften Verhandlungsrunde enttäuscht: "Es hat wieder keine Einigung gegeben. Strittig waren insbesondere die Themen Pausenregelung, Entgelt, Urlaub Dienstplangestaltung und Inflationsausgleich. Also fast alles."

Viele Busfahrer fehlen oder sind krank

Laut ver.di herrscht im privaten Busgewerbe dramatischer Personalmangel. Die Gewerkschaft beklagt überlange Schichten, geteilte Dienste, kurze Pausen, zahllose Überstunden und hohe Krankenstände. Sie verlangt daher, dass die Gehälter zweimal um jeweils 8,5 Prozent steigen.

Arbeitgeber: "Nicht finanzierbar"

Zudem soll es einen Inflationsausgleich von 3.000 Euro für jeden Beschäftigten geben. Der Arbeitgeberverband LHO hatte die ver.di-Forderungen als nicht finanzierbar abgelehnt. Eine weitere Verhandlungsrunde ist nach Gewerkschaftsangaben für den 24. Mai geplant.

Chef der Omnibusunternehmen: Wir liegen weit auseinander

Volker Tuchan sieht im Gespräch mit unserem Reporter keine Basis für eine Annäherung aktuell.

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