Ein Todesopfer aus dem Saarland - Restaurant-Einsturz am Ballermann
Eines der Todesopfer des Restaurant-Einsturzes auf Mallorca ist eine Frau aus dem Saarland.
Ein Sprecher des Lagezentrums der Polizei in Saarbrücken bestätigte entsprechende Medienberichte.
Tote war Mutter von zwei Kindern
Die 31-Jährige aus Marpingen im Landkreis St. Wendel sei bei dem Unglück am Donnerstagabend ums Leben gekommen, sagte der Sprecher. Die Frau sei Mutter zweier Kinder. Weitere Einzelheiten nannte der Sprecher nicht. Die spanische Polizei hatte das Alter der Frau zunächst mit 30 angegeben.
Noch keine Infos zum zweiten Deutschen Opfer
Der "Medusa Beach Club" an der bei Touristen beliebten Playa de Palma auf der spanischen Mittelmeerinsel war am Donnerstagabend plötzlich eingestürzt. Nach Angaben der Behörden gab es bei dem Unglück drei weitere Todesopfer: eine 20 Jahre alte Deutsche, eine 23-jährige Spanierin und ein 44-jähriger Senegalese. Um wen es sich bei der 20-Jährigen aus Deutschland handelt ist noch nicht bekannt.
Unfallursache noch unklar
Die Ermittlungen zur Unglücksursache laufen. Die Behörden prüfen alle Genehmigungen und Lizenzen des Restaurants. Das Gebäude war zuvor inspiziert worden, wobei keine strukturellen Probleme festgestellt wurden. Allerdings wurde die Balkonterrasse als nicht begehbar eingestuft. Ersten Berichten zufolge könnte eine Überlastung des ersten Stockwerks der Grund gewesen sein, wie Augenzeugen berichteten. Der Einsturz geschah gegen 20.30 Uhr im Medusa Beach Club. Im Keller und im Erdgeschoss des Gebäudes befanden sich zahlreiche Gäste.
Viele Verletzte, keine Lebensgefahr
Die Zahl der Verletzten wurde von 16 auf 14 korrigiert. Unter den Verletzten sind zehn Niederländer, drei Deutsche und ein Spanier im Alter zwischen 24 und 34 Jahren. Neun von ihnen wurden am Freitagabend noch in Krankenhäusern behandelt, jedoch schwebte niemand in Lebensgefahr.
Suchtrupps weiter im Einsatz
Am frühen Freitagmorgen suchten Einsatzkräfte unter den Trümmern noch fieberhaft nach Opfern. Ein Polizeisprecher hatte aber kurz vor Mitternacht gute Nachrichten übermittelt: "Mit 90-prozentiger Sicherheit" seien unter den Trümmern keine Opfer mehr, sagte er auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur. Man werde aber so lange wie nötig suchen, sagte ein Beamter. Möglicherweise "noch viele Stunden".
"Es hörte sich wie eine Bombe an"
Javier, ein Bewohner der Playa de Palma, war in unmittelbarer Nähe, als das Gebäude an der Straße Cartago schnell wie ein Kartenhaus, aber mit lautem Getöse in sich zusammenfiel. "Es hörte sich wie eine Bombe an", erzählte er einem Reporter der Regionalzeitung "Última Hora". Andere Menschen sagten, das Gebäude sei erst "vor ein paar Jahren" renoviert worden. Der Teil im ersten Stock, der einstürzte, sei als Chill-out-Bereich benutzt worden.
Hier ist das Unglück passiert
Viele Gäste im Restaurant
Zum Zeitpunkt des Einsturzes seien viele Gäste im Restaurant gewesen, das zum Teil auch als Cocktailbar mit Livemusik fungierte, berichteten Medien. Einsatzkräfte der Polizei, der Feuerwehr und der mallorquinischen Notfalldienste seien schnell vor Ort gewesen. Die angrenzenden Lokale und Wohnhäuser wurden aufgrund von Einsturzgefahr evakuiert, das Gebiet abgeriegelt. Psychologen und Ärzte betreuten am Unglücksort noch Stunden nach dem Einsturz Leichtverletzte, Angehörige der Opfer und sichtlich mitgenommene Zeugen der Tragödie.
Dreitägige Trauer
Die regionale Ministerpräsidentin Marga Prohens, der Bürgermeister von Palma, Jaime Martínez, und der erste stellvertretende Bürgermeister, Javier Bonet, fuhren schnell zum Strand, um sich vor Ort ein Bild von der Tragödie und den Rettungsarbeiten zu machen. Bürgermeister Martínez rief eine dreitägige Trauer aus.
Deutsche Partyhochburg
Nach dem Start der Party-Saison sind seit Ende April wieder zahlreiche Touristen am Playa de Palma, die - anders als die Besucher der englischen Partyhochburg Magaluf westlich von Palma - mehrheitlich aus Deutschland kommen.
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