Rakete trifft Kinderkrankenhaus - UN sprechen von gezieltem Angriff in Kiew
Das Kinderkrankenhaus in Kiew ist direkt von einer russischen Rakete getroffen worden - zu diesem Ergebnis kommt das UN-Menschenrechtsbüro nach vorläufigen Untersuchungen.
Experten hätten Videoaufnahmen ausgewertet und die Schäden vor Ort direkt untersucht, wie Danielle Bell, die Leiterin der Beobachtermission für Menschenrechte der Vereinten Nationen in der Ukraine, sagte. Sie nennt dies "einen der ungeheuerlichsten Angriffe, die wir seit Beginn der Invasion erlebt haben".
Zwei Menschen starben
Das Personal habe die kleinen Patientinnen und Patienten kurz vor dem Angriff am Montag im Bunker in Sicherheit gebracht, sagte sie. Ansonsten wäre die Opferzahl deutlich höher gewesen. Nach ihren Angaben kamen bei dem Angriff zwei Menschen ums Leben.
Krankenhaus wurde schwer beschädigt
Alle 600 dort stationär behandelten Kinder seien in andere Gesundheitseinrichtungen gebracht worden. Das Krankenhaus, in dem viele Kinder mit Krebs und anderen schweren Krankheiten behandelt wurden, sei schwer beschädigt worden und könne ohne erhebliche Reparaturen nicht mehr genutzt werden. Das Büro der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Kiew zeigte die Lage vor Ort auf der Plattform X.
Fast 1.900 Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen
Die Weltgesundheitsorganisation hat seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 fast 1.900 Angriffe auf Krankenhäuser, Arztpraxen, Krankenwagen und ähnliche Ziele gezählt. Nach dem universell geltenden humanitären Völkerrecht dürfen solche Einrichtungen zur Gesundheitsversorgung nicht angegriffen werden, wie das Internationale Komitee vom Roten Kreuz schon oft auf X erklärt hat.