Nach Raketenangriff auf Israel - Anschlag auf Hisbollah-Kommandeur verübt
Bei einem israelischen Angriff auf ein Haus in einem Vorort von Libanons Hauptstadt Beirut ist Angaben der Armee zufolge der hochrangige Kommandeur der Schiitenmiliz Hisbollah, Fuad Schukr, "ausgeschaltet" worden. Israelische Medien meldeten seinen Tod. Der Angriff geschah drei Tage nach einem tödlichen Raketenangriff auf den Golanhöhen.
Ein Sprecher des israelischen Militärs bestätigte, dass Schukr getötet worden sei. Eine Bestätigung der Hisbollah gibt es bislang nicht.
Mindestens drei Menschen sterben
Israelische Kampfflugzeuge haben Schukr nach Armeeangaben in einer "gezielten, nachrichtendienstlich gestützten Eliminierung" ausgeschaltet. Zuvor meldete die Armee, einen Kommandeur der Schiitenmiliz Hisbollah im Süden Beiruts gezielt attackiert zu haben. Bei dem Angriff ist nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. 74 weitere Menschen wurden demnach verletzt.
Rechte Hand von Hibsollah-Chef
Schukr gilt als enger Berater von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah und gehört zu den höchsten Militärkommandeuren der Bewegung. Schukr ist seit 2017 von US-Behörden wegen seiner Rolle bei einem Anschlag auf US-Truppen in Beirut 1983 gesucht.
Reaktionen auf den Angriff
Israels Verteidigungsminister Joav Galant erklärte auf der Online-Plattform X, die Hisbollah habe eine rote Linie überschritten. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu äußerte sich zunächst nicht, sein Büro verbreitete jedoch ein Foto von einer Lagebesprechung.
Forderungen nach Vergeltungsschlag
Nach dem tödlichen Raketenangriff auf den Golanhöhen forderten viele eine rasche Reaktion Israels. Zusätzlich erhöhte ein weiterer Raketenangriff am Dienstagnachmittag auf den Norden Israels den Druck. Bei diesem wurde ein Zivilist getötet. In den Grenzgebieten zu Libanon gab es mehrfach Raketenalarm.
Angriff in Beirut
Die libanesische Nachrichtenagentur NNA sprach von einem "feindlichen Überfall" im Beiruter Vorort Haret Hreik. Der Hisbollah-nahe Fernsehsender Al-Manar zeigte chaotische Szenen und beschädigte Gebäude. Augenzeugen berichteten, dass das Ziel ein achtstöckiges Gebäude war, wobei das Obergeschoss getroffen wurde.
Heftige Eskalation
Seit Beginn des Gaza-Kriegs kommt es in der israelisch-libanesischen Grenzregion zu zunehmenden Konfrontationen. Die Hisbollah will ihre Angriffe erst einstellen, wenn es auch in Gaza zu einem Waffenstillstand kommt. Zahlreiche Zivilisten beiderseits der Grenze starben, und Zehntausende mussten ihre Häuser verlassen. Es handelt sich um die schwerste Eskalation seit dem Libanon-Krieg 2006.