Neue WHO-Studie: - Handys erhöhen Krebsrisiko nicht
Laut einer aktuellen Meta-Studie besteht kein erhöhtes Risiko, durch die Verwendung von Handys an Krebs zu erkranken. Diese Untersuchung ist die größte ihrer Art und wurde im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) durchgeführt.
Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) aus Deutschland war ebenfalls beteiligt. BfS-Wissenschaftler Dan Baaken erklärte, dass sie weltweite Beobachtungsstudien zusammengetragen und ausgewertet haben. Man sei sich sicher, dass keine relevanten Studien übersehen wurden.
Untersuchung von über 5.000 Studien
Die Forschenden sichteten mehr als 5.000 Studien und wählten 63 davon nach strengen Kriterien aus. Diese Studien untersuchten alle Krebsarten, mit besonderem Fokus auf das Zentralnervensystem, wie zum Beispiel Hirntumoren. Das Fazit: Handynutzung steigert das Krebsrisiko nicht. Auch bei kabellosen Festnetz-Telefonen gab es keine erhöhte Gefahr. Selbst das Leben nahe Mobilfunkmasten erhöht nicht die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu erkranken.
Kritische Betrachtung älterer Studien
Dan Baaken betont, dass auch Zeitreihenanalysen Teil der Untersuchung waren. Diese vergleichen Mobilfunkverträge über Jahre mit Krebsregisterdaten aus verschiedenen Ländern. Kein Anstieg bei Hirntumoren ließ sich auf Handynutzung zurückführen. Einige ältere Studien, die einen Zusammenhang zwischen Handynutzung und Krebs sahen, wiesen methodische Fehler auf. Neuere, größere Studien sind diesen alten Studien in vielen Punkten überlegen, was die Bewertung verändert hat.
5G-Standard noch nicht berücksichtigt
Die Studie wurde im Fachjournal „Environment International“ veröffentlicht und umfasst Studien bis Ende 2022. Studien zu 5G fehlen noch, jedoch wurden Untersuchungen zu Radarquellen, die ähnliche Frequenzen wie 5G nutzen, einbezogen. Derzeit gibt es keinen bekannten wissenschaftlichen Wirkmechanismus, der nahelegt, dass von Mobiltelefonen erzeugte elektromagnetische Felder Krebs verursachen könnten. Das BfS weist darauf hin, dass Mobilstrahlung aktuell keine nachgewiesene Auswirkung auf Körperzellen hat.