Söder unterstützt den CDU-Chef - Merz wird Kanzlerkandidat der Union
Merz macht's: Die Union will mit CDU-Chef Friedrich Merz als Kanzlerkandidat in die Bundestagswahl 2025 gehen. CSU-Chef Markus Söder überlässt ihm die Spitzenkandidatur.
Söder hat dem CDU-Chef seine volle Unterstützung für den Bundestagswahlkampf versprochen. "Die K-Frage ist entschieden. Friedrich Merz machts. Ich bin damit fein und unterstütze es ausdrücklich", sagte der bayerische Ministerpräsident in Berlin.
Unterstützung ohne Zähneknirschen
Zuvor hatten sich die beiden Parteichefs darauf geeinigt, dass Merz bei der nächsten Bundestagswahl den amtierenden Kanzler Olaf Scholz (SPD) herausfordern wird. Er unterstütze Merz ohne jedes Zähneknirschen, betonte Söder. "Wir beide sind uns komplett einig." Es gebe für die Union nur ein Ziel, dies sei die "Ampel abzulösen und Deutschland wieder auf Vordermann zu bringen".
Merz seit 2022 CDU-Chef
Merz war im Januar 2022 im dritten Anlauf zum CDU-Vorsitzenden gewählt worden. Der Sauerländer wurde damals der dritte CDU-Chef innerhalb von gut drei Jahren, nachdem Merkel 2018 angekündigt hatte, sich nach 18 Jahren vom Parteivorsitz zurückzuziehen. Merz einte seitdem die von der Wahlniederlage 2021 geschockte CDU und gab ihr mit einem modernisierten Grundsatzprogramm neues inhaltliches Profil.
Wüst nimmt sich aus dem Rennen
Als dritter möglicher Kanzlerkandidat galt der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst. Er führt den mächtigsten CDU-Landesverband an. Wüst nahm sich jedoch am Vortag selbst aus dem Rennen. Er erklärte, aktuell für eine Kanzlerkandidatur nicht zur Verfügung zu stehen.
NRW-CDU stärkt Merz den Rücken
Zugleich sagte er Merz den Rückhalt der NRW-CDU zu: "Friedrich Merz kann sich auf die Unterstützung seines Landesverbandes verlassen." Dies stärkte dem selbst aus Nordrhein-Westfalen kommenden CDU-Vorsitzenden den Rücken.
Machtkampf mit Söder soll sich nicht wiederholen
Vor der Bundestagswahl 2021 hatte es einen Machtkampf mit dem damaligen CDU-Vorsitzenden Laschet um die K-Frage gegeben, den am Ende Laschet für sich entschied. Söder belastete dann Laschets Wahlkampf allerdings immer wieder mit öffentlichen Sticheleien. Am Ende verlor die Union die Bundestagswahl - auch, weil sie nicht geschlossen auftrat.