Umfrage zu Sicherheit im Netz - Viele verwenden schlechte Passwörter
Passwort12345: Wenn es um den Schutz ihrer Online-Konten geht, sind die meisten Menschen in Deutschland zu sorglos (Symbolbild).
Eine aktuelle Umfrage von YouGov zeigt, dass viele Menschen in Deutschland ihre Passwörter nicht ausreichend schützen. Zwei Drittel der Befragten gaben an, ihre Passwörter mehrfach zu verwenden, was ein signifikantes Sicherheitsrisiko darstellt.
Nur 34 Prozent nutzen für jeden Account ein eigenes Passwort. Jeder Fünfte verwendet ein Passwort doppelt oder sogar häufiger. Vier Prozent nutzen dasselbe Passwort für alle Konten.
Zu oft ähnliche oder einfache Passwörter
Auch wenn Passwörter nicht mehrfach verwendet werden, gibt es Sicherheitsprobleme. 25 Prozent ändern bei der Passwortvergabe nur einige Zeichen. Das erhöht die Sicherheit kaum. Zudem nutzen 10 Prozent einfache, leicht zu merkende Wörter oder Zahlenkombinationen. Solche Passwörter sind einfach zu knacken. Harald Schmidt, Sprecher der Initiative Sicher Handeln (ISH), betonte die Wichtigkeit von sicheren Passwörtern: „Passwörter sind der Schlüssel zu unserem digitalen Zuhause.“
Zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen
Es gibt bewährte Methoden, um den Passwortschutz zu erhöhen. Allerdings nutzen viele diese nicht konsequent. 46 Prozent der Befragten nutzen Multi-Faktor-Authentifizierung. Dabei wird ein zusätzlicher Code per SMS oder über eine App generiert. Zwölf Prozent lassen sich Passwörter von Systemen generieren. 21 Prozent speichern ihre Passwörter in Passwortmanagern.
Die Zukunft: Passkeys als Passwortersatz
Die ISH sieht in Passkeys eine zukünftige Lösung für Passwortprobleme. Diese ersetzen Passwörter durch biometrische Merkmale wie Fingerabdruck oder Gesichtsscan. Damit sollen auch Phishing-Attacken verhindert werden. Solche Methoden werden bereits bei Geräten wie dem iPhone mit FaceID verwendet.
Initiativen für bessere Sicherheit
An der Umfrage nahmen 2.027 Erwachsene aus Deutschland teil. Die Befragung fand Ende August 2024 statt. Die ISH, die diese Umfrage in Auftrag gab, ist eine Initiative von mehreren Akteuren. Diese umfassen die Polizeiliche Kriminalprävention, die Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention, Deutschland sicher im Netz, RISK IDENT und Kleinanzeigen. Die Ergebnisse der Umfrage gelten als repräsentativ für die Bevölkerung ab 18 Jahren in Deutschland.
