Oktoberfest geht zu Ende - 6,7 Millionen Besucher
Zufriedene Gesichter zum Ende des Oktoberfests. Polizei und die Stadt München haben eine positive Bilanz gezogen: viele Besucher, gute Umsätze, trotzdem weniger Fälle für Polizei und Sanitäter.
Heute Abend endet das größte Volksfest der Welt.
6,7 Millionen Besucher
So friedlich, fröhlich und entspannt wie selten geht das Münchner Oktoberfest zu Ende. 6,7 Millionen Gäste kamen nach einer ersten Schätzung der Festleitung. Das teils nasse und kühle Wetter in der zweiten Festhälfte trübte die Stimmung kaum. Oft bildeten sich Schlangen an den Fahrgeschäften - auch am letzten Tag.
Polizei lobt Gäste
"Es war eine friedliche Wiesn. Und es war eine sichere Wiesn", bilanzierte die Polizei. Appelle und Aufklärung hätten gefruchtet. Die Gäste hätten schnell verdächtige Beobachtungen gemeldet und gegenseitig aufeinander achtgegeben, lobte der Pressesprecher der Polizei, Andreas Franken. Deshalb rückten die Beamten öfter aus - oft blieb es aber bei Kontrollen."
Weniger Straftaten, weniger Patienten
Öfter als im Vorjahr wurden Maßkrüge als Tatwaffe genutzt. Dennoch lautete die Bilanz insgesamt: weniger Körperverletzungen, weniger Taschendiebstähle, weniger Sexualdelikte - die Zahl der Straftaten sank gegenüber 2023 um rund 25 Prozent auf etwa 700.
Auch weniger Patienten auf Sanitätsstation
Die Wiesn-Sanitätsstation der Aicher Ambulanz kümmerte sich um gut 5.300 Patientinnen und Patienten, fast 30 Prozent weniger als im Vorjahr, wie Michel Belcijan, Betriebsleiter der Aicher Ambulanz und Einsatzleiter der Sanitätswache, berichtete. Die Zahl der stark betrunkenen Jugendlichen ging schon im zweiten Jahr zurück. Bei einem Drittel der Patienten lautete die Diagnose wie jedes Jahr Alkohol-Intoxikation.
Innenminister zufrieden: Spagat gelungen
Die verstärkten Sicherheitsvorkehrungen, die im Vorfeld des Festes nach dem Terroranschlag von Solingen und den Schüssen in München breit diskutiert wurden, liefen reibungslos. Die Gäste akzeptierten die Kontrollen an den Eingängen auch mit Hand-Metalldetektoren. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann sprach von einem erfolgreichen Einsatzkonzept. "Der Spagat zwischen hohem Sicherheitsniveau und ausgelassenem Feiern ist hervorragend gelungen."
Erstmals mehr Gäste aus Indien
Zahlreiche Gäste kamen aus dem Ausland, vor allem aus den USA und Italien, aber auch aus Großbritannien, Österreich, Polen, Frankreich, Schweiz, Spanien, den Niederlanden - und erstmals vermehrt aus Indien. Die Mehrzahl warf sich in Lederhose und Dirndl.
Besucher mit gutem Appetit und Durst
Die Wirte meldeten ein Plus von rund neun Prozent bei den Speisen. Renner blieb das Hendl, zugleich waren Öko-Produkte sowie vegetarische und vegane Schmankerln zunehmend gefragt. Rund sieben Millionen Maß Bier rannen durch durstige Kehlen.